Am 06. Dezember ist Nikolaustag.
Woher kommt dieser Brauch?
Es gibt verschiedene Überlieferungen zum heiligen Nikolaus. Heute kann man nicht mehr genau sagen, welche Überlieferungen erfunden sind und welche der Geschichte des Nikolaus entsprechen.
Fest steht allerdings, dass Nikolaus ein Heiliger der katholischen Kirche ist, der seinen Reichtum mit den Bedürftigen teilte.
Der heilige Nikolaus lebte wahrscheinlich zwischen dem 3. und 4. Jahrhundert nach Christus.
Es heißt er wurde zwischen 270 und 286 in Patara, Lykien (im Südwesten von Antalya, der heutigen Türkei), geboren. Mit 19 Jahren wurde er in seiner Heimat zum Priester geweiht. Bald darauf zog er in die Stadt Myra. Dort wurde er auch später zum Bischof von Myra geweiht. Als sein Todestag gilt der 6. Dezember um das Jahr 350. Viele Menschen gedenken daher bis heute an diesem Tag seinem Leben.
Eine der verbreiteten Überlieferungen besagt, dass die Eltern von Nikolaus früh verstarben und ihm ein großes Vermögen vererbten. Als der junge Nikolaus durch die Straßen wanderte, sah er wie viel Armut existierte, aus diesem Grund soll er beschlossen haben, jeden Tag seine Taschen mit Obst und Nüssen zu füllen und unter den Armen zu verteilen.
Zum Gedenken an den Heiligen Nikolaus, kurz Nikolaus, wird in der westlichen Christenheit jedes Jahr der 6. Dezember begangen. Insbesondere Kinder erhalten am Vorabend dieses Tages oder am Nikolaustag selbst kleine Geschenke (Süßigkeiten) und werden vom Nikolaus besucht.
Angelehnt an die Legende hat sich der Brauch des schenkenden Nikolaus erhalten.
Hierbei stellen die Kinder am Abend
des 5. Dezember einen Schuh, Stiefel oder Teller vor die Haustür, in der Erwartung, dass Nikolaus diesen mit Geschenken füllt. Üblicherweise sind das heute Mandarinen, Äpfel, Nüsse und andere Süßigkeiten.
Meist sind es die Eltern, die abends, nachdem die Kinder zu Bett gegangen sind, Teller, Stiefel, Strümpfe füllen.
Allerdings ist auch der persönliche Besuch des Nikolaus heute sehr verbreitet.
Größtenteils ist es ein Familienmitglied oder ein Mitglied der Pfarrgemeinde, die im Nikolaus-Kostüm zu Besuch kommen. Mittlerweile gibt aber es auch Personen, die gegen Bezahlung als Nikolaus auftreten. Nicht immer wird dabei der Nikolaus auf traditionelle Art abgebildet und gespielt.
Es gibt allerdings auch Organisationen, die dem traditionellen Nikolaus-Brauch nachgehen und ihre professionellen Darsteller im traditionellen gold – weißen Bischofsgewand, Myra, Bischofsstab und dem goldenen Buch zu den Familien entsenden.
Der Ablauf eines traditionellen Nikolaus-Besuchs sieht in etwa wie folgt aus:
Der Nikolaus begrüßt die Familien zusammen mit zwei kleinen Engeln und singt zur Einstimmung gemeinsam ein Lied mit ihnen. Daraufhin liest er aus seinem goldenen Buch vor, in dem die guten und schlechten Taten der Kinder vermerkt sind. Die Kinder erhalten danach ihre kleinen Geschenke.
Die heutige, weit verbreitete Variante des Nikolausbildes geht auf Zeichnungen von Haddon Sundblom zurück. Sundblom hat 1931 im Auftrag von Coca-Cola eine charismatische Figur für Werbespots entworfen. Als Vorbild und Inspiration diente ihm zunächst sein Freund, Lou Prentiss. Später hat er das Gesicht der Figur durch sein eigenes ersetzt. Mit den Zeichnungen von Haddon Sundblom hatte Coca-Cola einen sehr großen Werbeerfolg. So entstand das Bild des heute kaum noch wegzudenkenden „Santa Claus“ und das traditionelle Antlitz des heiligen Nikolaus von Myra im Bischofsgewand gerät immer mehr in Vergessenheit.
Quellen:
Hintergrundbild von Aline Dassel auf Pixabay
Beitragsbild von Alois Grundner auf Pixabay
Titelbild (Überschrift) von PublicDomainPictures auf Pixabay
Bild Nikolausstiefel von Hans auf Pixabay
Nikolaus modern Bild von Manuela Federspiel auf Pixabay