Fr. 6 Juni 2025

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Windrad-Zoff in Lehrte – Regionsversammlung entscheidet

In Ahlten sollen 4 Windräder entstehen. Die Region Hannover entscheidet – Lehrte protestiert. Streit um Energie, Natur und Beteiligung.

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Windrad-Zoff in Lehrte – Regionsversammlung entscheidet

Riesenwindräder in Ahlten – Regionsversammlung fällt erneut eine Entscheidung gegen die Stadt Lehrte

Überwiegend unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit hat die Regionsversammlung vor kurzem mit den Stimmen von SPD und Grünen das Teilprogramm Windenergie beschlossen.
Das wird für alle Lehrter sehr sichtbare Auswirkungen haben. In Ahlten sollen vier Mega-Windräder entstehen. Das sind nicht die Windräder die wir bisher aus unserer Region kennen. Die meisten Windkraftanlagen in der Region besitzen eine Nabenhöhe (Mitte des Rotors) mit um die 70 Meter Höhe. Etwas größere Windkraftanlagen stehen in Mehrum mit einer Nabenhöhe von ca. 120 Meter und einer Gesamthöhe von ca. 180m. Diese sind schon von sehr weiter Entfernung zu sehen. Bereits aus der Ortsmitte von Hämelerwald kann man die Riesigen Rotoren sehen. Die neuen Ahltener Windräder sollen mit 250m Gesamthöhe fast dreimal so hoch werden wie die an häufigsten vertretenen Versionen der Region.

Zudem werden sie dann zu den höchsten in Niedersachsen gehören. Das ist atemberaubend. Ein weiterer Vergleich, der Schornstein des Kraftwerks in Mehrum hat exakt die gleiche Höhe. Der im Landkreis Peine gelegene Schornstein kann auch in 25 bis 30 km Entfernung noch gut gesehen gesehen werden.

Hintergrund

Niedersachsen hat in Deutschland die meisten Windräder. Die Region Hannover ist gesetzlich dazu verpflichtet, 0,63 Prozent der Regionsfläche für Windenergie bereitzustellen. Die rot/grüne Mehrheit der Regionsversammlung hat diese Fläche freiwillig fast vervierfacht, auf 2,34 Prozent der Fläche. Durch die massive Ausweitung der Vorrangflächen sind in der Region Hannover nun statt 260 jetzt 630 Windräder möglich.

Wo?

Das Windenergievorhaben Ahlten-Flakenbruch ist nach dem südlich gelegenen Waldstück benannt. Vier Windräder sollen bis 2028 auf landwirtschaftlichen Flächen entstehen, 44,66 Hektar groß. Drei davon zwischen der Landesstraße 385 und der rund 800m weiter nördlich verlaufenden Bahntrasse, das Vierte etwa 200m südlich der Landesstraße. Der Abstand zu den Wohnhäusern am Rand von Lehrte, etwa am Mozartwinkel und Blumenhof, beträgt zwischen 800m und 900m, der Abstand zur Wohnbebauung in Ahlten ist nur geringfügig größer.

© T. Janus – Standort neue Windkraftanlagen

Wer?

Enercity Erneuerbare GmbH aus Hannover. Das gleiche Unternehmen errichtet ebenfalls in Ahlten den 41,8 Hektar großen Photovoltaik-Park.Dieser befindet sich nordöstlich von Ahlten auf der anderen Seite der A2.

Einzelheiten zum Photovoltaik-Projekt findet Ihr hier: Enercity – Erneuerbare – Vorstellung Ortsrat Ahlten -Freiflächen-Photovoltaik in Lehrte-Ahlten, BA1 und BA2

Was?

  • Vier Windkraftanlagen Typ Enercon E-175 7.0 MW
  • Die E-175 gehört laut Hersteller zu den größten, leistungs- und ertragsstärksten Onshore-Turbinen auf dem europäischen Markt.
  • Gesamthöhe von 250 m
  • Rotordurchmesser 175 m
  • Leistung von jeweils 7 Megawatt
  • Gesamtertrag von 80.000 Megawattstunden im Jahr
  • Erster Standort in Niedersachsen für diesen Typ ist Wachendorf/Niedersachsen im Landkreis Diepholz. Im Frühjahr 2025 wurde es gebaut.

Hier gibt es die technischen Daten: ENERCON – E-175 EP5 und weitre Infos aus dem Firmenweigenen ENERCON – ‚Windblatt 2025‘

Visuelle Einschätzung – Wie groß sind 250 Meter wirklich?

Um eine Vorstellung von der tatsächlichen Dimension der geplanten Windräder zu vermitteln, hat der Lehrter Volker Spanel eine Fotomontage erstellt. Sie zeigt den möglichen Anblick aus der Stadt heraus – mit vier Windkraftanlagen, die rund 250 Meter hoch wären.
Zur Orientierung: Die Lichtmasten des MegaHub auf dem Bild sind etwa 36 Meter hoch. Die Nabenhöhe der geplanten Windräder entspräche dem 4,5-Fachen, die Flügelspitzen dem rund 7-Fachen dieser Masten.

Die Fotomontage ist keine exakte CAD-Simulation, sondern wurde nach Maßverhältnissen von Hand mit Geodreieck und Taschenrechner am Monitor konstruiert. Die Proportionen sind trotzdem realitätsnah und sollen den geplanten Eingriff ins Landschaftsbild besser greifbar machen.

Problemfragen

Schatten

Die Windenergieanlagen werden so parametriert, dass die zulässigen Grenzwerte der Beschattung eingehalten werden. Die zulässigen Grenzwerte dafür sind: Jährliche Schattenwurfzeit: Maximal 8 Stunden pro Jahr. Tägliche Schattenwurfzeit: Maximal 30 Minuten pro Tag.

Eisschlag

Im Lehrter Umweltausschuss gab es die Frage nach Eisschlag. Laut Enercity schaltet sich die Anlage bei Eisbildung ab und dreht sich auf die vom Radweg abgewandte Seite.

Die Windräder sollen im Nachtbetrieb reguliert werden, sodass in den Wohngebieten von Lehrte und Ahlten maximale Schallwerte von 35 Dezibel ankommen sollen. Ein Pegel von 35 dB entspricht einem leisen Gespräch oder dem Rascheln von Blättern.

Lärm

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt als vorbeugenden Gesundheitsschutz, dass in Wohn- und Schlafräumen tagsüber ein Dauerschallpegel von 35 dB, nachts von 30 dB und Spitzenpegel von 45 dB nicht überschritten werden.

Hier gibt es noch mehr Informationen:
Windenergieprojekt Lehrte-Flakenbruch – Sitzung des Ausschusses für Grünplanung, Umwelt- und Klimaschutz

Finanzielle Vorteile für Lehrte

Enercity räumt Lehrte und Sehnde (ein Teil der Fläche gehört zu Sehnde) eine Beteiligung von 20 Prozent an dem Projekt ein.
Durch die EEG-Vergütung gibt es jährlich 128.000 Euro Einnahmen für Lehrte, 32.000 Euro für Sehnde.

Einordnung: Für 2025 plant die Stadt Lehrte mit Einnahmen von etwa 123 Millionen Euro, davon 30 Millionen Euro Gewerbesteuer.

Risiken/Nachteile

  • Möglicherweise ist das Vorkommen des unter Schutz stehenden Rotmilans ein Thema bei der anstehenden Begutachtung des Vorhabens. Dieser Vogel zeigt vor den sich drehenden Rotoren wenig Respekt und ist daher besonders gefährdet.
  • Die Wachstumsmöglichkeiten des einwohner- und wirtschaftlich stärksten Lehrter Ortsteils werden in diesem Bereich begrenzt.
    Neue Wohnungen können hier dann nicht entstehen.
  • Die Verkehrsanbindung (A7, A2, B65) begünstigte die Ansiedlung großer Gewerbegebiete am Ortsrand.
    Durch Mega-Hub, Solarpark und das große Umspannwerk von TENNET als wichtiger Knotenpunkt des norddeutschen Stromnetzes trägt Ahlten einen großen Anteil an der industriellen Last Lehrtes und der Region.
  • Nach Ablauf der Nutzungsdauer der jetzt geplanten Windräder könnten neue Windräder gebaut werden, die sich noch einmal in der Höhe verdoppeln könnten.
    Genau das passiert gerade in Geitelde am Braunschweiger Stadtrand. Die vor 20 Jahren errichteten Windräder sollen jetzt auf 266 Meter verdoppelt werden. Der Abstand zur Wohnbebauung beträgt hier 380 Meter. Das ist rechtlich kein Problem, denn die Fläche ist als Windenergiefläche ausgewiesen.

    Hier ein Bericht dazu aus der NDR Mediathek.:
    Hallo Niedersachsen ∙ NDR – Geitelde: Anwohner wehren sich gegen riesige Windräder
  • Noch höhere Windkraftanlagen in Ahlten sind später möglich. Das bisher höchste Windrad der Welt entsteht gerade in Brandenburg.
    Mit 365m ist es fast so hoch wie der Berliner Fernsehturm.

Was sagt die Stadtverwaltung?

Natürlich verweigern sich unsere Stadt und deren Repräsentanten nicht den erneuerbaren Energien.
Die brauchen wir und dem hat auch Lehrte zugestimmt.
Die Verwaltung der Stadt Lehrte unter dem CDU-Bürgermeister Frank Prüße hat sich aber ausdrücklich und eindeutig ablehnend gegenüber dem Projekt in Ahlten geäußert.
Über diese Ablehnung hat sich die Region Hannover mit den Stimmen von SPD und Grünen einfach hinweggesetzt.

Die Verwaltung stellt zum Projekt fest

Potenzialfläche Ahlten-Lehrte:

Ergänzend zu den Abwägungskriterien ist zu erwähnen, dass innerhalb dieser Potenzialfläche vorbehaltlich der „Ersatzneubau der 380-KV-Leitung Landesbergen – Mehrum/Nord‘ geplant ist.

Schutzgut Mensch:

Für die Bevölkerung von Ahlten ist bereits eine Vielzahl von Vorbelastungen vorhanden.
Zu nennen sind: Mega-Hub und Gleisanlagen, BAB 7 und Bundesstraße 65 sowie im Besonderen TenneT-Gewerbegebiet und mehrere Stromtrassen, teils in unmittelbarere Orts-nähe.
Hinzu kommt die geplante 380kV-Leitung, die voraussichtlich östlich von Ahlten in Nord-Süd-Richtung verläuft. Somit ist bereits jetzt eine deutliche optische Bedrängung durch die räumliche Umfassung der Ortschaft gegeben.
Dies würde sich durch die Ausweisung als Vorranggebiet für WEA noch zusätzlich verschärfen und die Qualität des Wohnstandortes immens schmälern.
Der nördliche Teilbereich überlagert sich zudem mit Suchräumen für geeignete Flächen in Bezug auf das „Grüne Netz“ (Grundlage bildet das ISEK der Stadt Lehrte 2015) und für die Erholungsvorsorge (Grundlage bildet das Naherholungskonzept Lehrte 2019).

Schutzgut Fläche, Flora/Fauna und Biotopverbund

Weiterhin grenzt bzw. überlagert sich die nördliche Teilfläche anteilig mit kommunalen Maßnahmenflächen:

  • A+E01: Südlich der Bahnstrecke zwischen der Ortschaft Ahlten und der Kernstadt Lehrte sollen Gehölzstreifen angelegt werden. Mit dieser Maßnahme kann u.a. der Landschafts erbessert und der Waldanteil erhöht werde
  • A+E02: Parallel zur Westtangente soll die bestehende Maßnahme erweitert werden: Schutz vor Emissionen aus dem Straßenverkehr, Verbesserung Landschaftsbild, Erhöhung Waldanteil, Vernetzung Ahltener Wald / Flakenbruch.
  • Im LRP ist zudem ein Regional bedeutsamer Korridor für den Biotopverbund dargestellt, der die beiden Kernflächen Ahltener Wald und Flakenbruch (naturnahe Wälder, nach LRF miteinander verbinden soll.
Schutzgut Klima:

Wie auch die Potenzialfläche Lehrte-Sehnde befinden sich beide Vorranggebiete innerhalb von für die Stadt Lehrte wichtigen Kalt-/Frischluftentstehungsgebieten mit Bezug zu belasteten Siedlungsgebieten und Leitbahnen zum Luftaustausch führen durch den Bereich.
Auch hier wird angeregt, zu ergänzen, ob und inwieweit sich dadurch für die Kernstadt positive oder negative Aspekte hinsichtlich der Versorgung mit Frischluft ergeben.

Was sagen die Parteien in der Regionsversammlung?

SPD ist Dafür

Karsten Vogel, Sprecher für Regionalplanung und Naherholung, hebt hervor: „Wir haben eine sorgfältige Abwägung zwischen Naturschutz, Siedlungsentwicklung und den Anforderungen an eine nachhaltige Energieversorgung vorgenommen. Das neue Raumordnungsprogramm schafft einen fairen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen.“
Die Fraktion stellt weiter fest „Die SPD-Fraktion setzt sich weiterhin für eine enge Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Kommunen ein, um eine zukunftsfähige Energieversorgung in der Region Hannover zu gestalten.“

Grüne sind Dafür

Lilly Pietsch (klimaschutzpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion in der Regionsversammlung Hannover): „Wind und Sonne sichern unsere Energieunabhängigkeit, schützen das Klima und schaffen jede Menge neue Arbeitsplätze. Mit der Festlegung der Vorranggebiete treiben wir den Ausbau jetzt endlich voran.
Windenergie ist das Zugpferd der Energiewende und wird als Lieferant des sauberen Ökostroms sowohl für die Verbraucher als auch für die Industrie dringend benötigt. Die Landesregierung hat es gleichzeitig zur Pflicht gemacht, dass die Bürger vor Ort von den Gewinnen der Betreiber profitieren.
Trotz des Ausbaus bleiben Naturschutzgebiete, Waldflächen und bedrohte Tierarten geschützt. Artenschutz und Klimaschutz sind eng miteinander verzahnt. Die rasche Umsetzung der Energiewende ist daher entscheidend, um beiden Herausforderungen zu begegnen.
Unser Ziel sind jetzt 100 zusätzliche Windkraftanlagen. Damit werden wir als Region so manches süddeutsche Bundesland beim Ausbau übertreffen.“

Gruppe CDU/FDP sind Dagegen

Die Gruppe CDU/FDP in der Regionsversammlung spricht sich gegen die überdimensionierten Pläne der Regionsverwaltung zur Ausweisung von Vorranggebieten für die Windenergie aus.

Bernward Schlossarek (Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Region Hannover) teilt dazu auf Nachfrage mit: „Die Potenzialfläche „Ahlten-Lehrte“ ist Bestandteil des Sachlichen Teilprogramms Windenergie 2025 im Rahmen des Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP) der Region Hannover. Auf dieser Fläche plant Enercity derzeit den Bau von vier Windkraftanlagen mit einer Gesamthöhe von bis zu 250 Metern.
Als Vorsitzender der CDU in der Region Hannover möchte ich Ihnen mitteilen, dass wir uns am 1. April 2025 klar gegen die aus unserer Sicht überdimensionierten Pläne der Regionsverwaltung zur Ausweisung von Vorrangflächen für Windenergie ausgesprochen haben.

Zwar besteht die gesetzliche Verpflichtung, bis 2032 mindestens 0,63 % der Regionsfläche für Windkraft bereitzustellen, jedoch sieht das verabschiedete Raumordnungsprogramm der Verwaltung rund 2,34 % vor – also fast das Vierfache der geforderten Fläche.
Unser Änderungsantrag für eine maßvollere und ausgewogenere Flächenkulisse wurde leider von den rot-grünen Mehrheitsfraktionen abgelehnt.
Viele Bürger haben in Schreiben an mich zu Recht darauf hingewiesen, dass die geplanten Windkraftflächen die räumliche Entwicklung der Ortschaft sowohl im Osten als auch im Westen erheblich einschränken würden. Auch wir sehen dies sehr kritisch, da dadurch wertvolle Flächen für zukünftige Wohn- und Gewerbeansiedlungen verloren gehen könnten.

Wir müssen feststellen, dass die Planungen von Enercity inzwischen so weit fortgeschritten sind, dass eine Verhinderung des Projekts nicht mehr realistisch ist.
Aufgrund des Beschlusses der Mehrheitsfraktionen von SPD und Grünen in der Regionsversammlung vom 1. April 2025 hat Enercity nun die Möglichkeit, diese Flächen für Windenergie zu nutzen.
Auch wenn ich Ihre Bedenken sehr gut nachvollziehen kann, sind uns an dieser Stelle aufgrund des rechtlichen und planerischen Status Quo leider die Hände gebunden.“

AfD ist Dagegen

Stefan Henze (Bundestagsabgeordneter der AfD) teilt dazu auf Nachfrage mit:

1. Position der AfD zum Thema Windkraftanlagen in Ahlten Flakenbruch

„Die AfD steht für eine vernünftige Energiepolitik, die die Interessen der Bürger und den Schutz unserer Natur in den Vordergrund stellt.
Wir lehnen den ungebremsten Ausbau von Windkraftanlagen ab, insbesondere wenn dieser auf Kosten von Umwelt, Landschaft und Lebensqualität geht.
Das Projekt „Ahlten Flakenbruch“ ist ein Paradebeispiel für die verfehlte Politik der Bundes- und der niedersächsischen Landesregierung. Die geplanten 250-Meter-Windräder bedeuten massive Naturzerstörung und gefährden die Lebensgrundlagen der Bürger.
Nur, um Platz für diese Monsteranlagen zu schaffen! Wir fordern eine sofortige Überprüfung dieses Projekts und einen Stopp des Ausbaus. Stattdessen setzen wir auf eine technologieoffene Energiewende, die bezahlbar ist und die Natur schont.“

2. Ist das Projekt noch aufzuhalten?

„Das Projekt muss gestoppt werden! Bürgerinitiativen und Proteste, wie sie in anderen Regionen erfolgreich waren, zeigen, dass Widerstand möglich ist. Die AfD unterstützt die Bürger in Lehrte, die sich gegen die Zerstörung ihrer Heimat wehren.
Es ist empörend, dass die Region Hannover doppelt so viele Windräder wie vorgegeben zulassen will, nur weil anderswo Proteste erwartet werden. Dies ist ein klarer Verstoß gegen die Interessen der Bürger vor Ort. Wir rufen dazu auf, Druck auf die Kommunalverwaltung auszuüben und rechtliche Schritte zu prüfen, etwa durch Klagen gegen die Genehmigungen. Die AfD wird sich im Bundestag und vor Ort für einen Stopp solcher Projekte einsetzen, die Natur und Anwohner opfern.“

3. Weitere Einzelheiten

„Die Vorgänge rund um „Ahlten Flakenbruch“ sind nicht der einzige Skandal: Mich ärgert auch die Verkleinerung eines Wassergewinnungsgebiets im Fuhrberger Feld, um dort Windräder in ein Waldgebiet stellen können. Das gefährdet die Trinkwasserversorgung – ein unverantwortlicher Eingriff in die Lebensgrundlagen der Bürger.
Ebenso skandalös ist, dass die Kommunalverwaltung keinen Plan hat, wie die versprochenen Gewinne aus der Stromerzeugung gerecht an die Bürger verteilt werden sollen. Stattdessen profitieren vor allem große Betreiber, während die Bürger mit den negativen Folgen wie Lärm, Schattenwurf und Wertverlust ihrer Immobilien allein gelassen werden.
Früher kämpfte man gegen Zersiedelung, heute wird die Natur zerstört – die AfD steht an der Seite der Bürger, um diese Fehlentwicklung zu stoppen.“

Wortmeldung

Der ehemalige SPD-Ratsherr André Tepper (trat aus Protest gegen die Krankenhausschließung aus der Partei aus und zwei Jahre später in die CDU ein) äußert sich wie folgt: „Unsere Stadt durchziehen zwei Autobahnen, fünf Eisenbahnlinien und wir haben das Umspannwerk von TENNET. Das kleine Lehrte leistet somit jetzt schon einen gewaltigen Beitrag für Niedersachsen und Deutschland.
Die SPD ist diesbezüglich auch nicht glaubwürdig. Als es um den Südlink ging, hat sich die Partei dafür eingesetzt, dass dieser unterirdisch umgesetzt wird, weil Bürgerproteste zu befürchten waren.
Jetzt setzt man sich für die größten Windräder ein. Das ist nun wirklich nicht vermittelbar.
SPD und Grüne machen heute den gleichen Fehler wie damals bei Aldi. Selbstkritisch muss ich heute sagen, dass das falsch war. Die umfassende Information der Bürger erfolgte viel zu spät. Genau dadurch erfuhren wir den Frust der Bürger, die das Gefühl hatten, dass ihre Meinung eigentlich keine Rolle spielt.

Die Bürger ahnen heute noch gar nicht, was da beschlossen wurde. Kaum jemand geht zu Ausschusssitzungen und informiert sich.
Wenn dann die Bagger fahren, dann kommt der Aufschrei, aber dann ist es zu spät. Ich bin dafür, dass jetzt noch eine Einwohnerversammlung gemacht wird, in dem die Bürger wirklich informiert werden.
Eigentlich müsste sich eine Bürgerinitiative gründen. Ich würde diese unterstützen! In der Region wird derzeit keine gute Politik gemacht. Lehrte hat die BBS, den Wertstoffhof und das Krankenhaus verloren. Aber alle nicht so schönen Dinge, wie Mega-Hub, riesiger Photovoltaik-Park und jetzt die Riesen-Windräder kommen nach Lehrte.

Was passiert eigentlich, wenn ein Windrad brennt?

Wenn ein Windrad brennt, ist das meist sehr gefährlich und schwer zu löschen, da die Feuerwehren oft keine Möglichkeiten haben, das Feuer direkt zu löschen. Das Windrad wird dann kontrolliert abbrennen gelassen und die Umgebung wird weiträumig abgesperrt.

Das wird sicher nicht der letzte Artikel zu diesem Thema sein. Wenn Ihr Hinweise, Anmerkungen oder Ideen habt – schreibt mir! Oder nutzt die Kommentarfunktion – jede Rückmeldung hilft, die Diskussion transparent und lebendig zu halten. Vielen Dank.


Quellen:
Fotos: ©T. Janus & ©V. Spanel
Enercity – Erneuerbare: Vorstellung Ortsrat Ahlten -Freiflächen-Photovoltaik in Lehrte-Ahlten, BA1 und BA2 ; Windenergieprojekt Lehrte-Flakenbruch – Sitzung Ausschusse Grünplanung, Umwelt- und Klimaschutz
NDR Mediathek: Hallo Niedersachsen ∙ NDR – Geitelde: Anwohner wehren sich gegen riesige Windräder
ENERCON: Datenblatt – ENERCON – E-175 EP5 ; ENERCON – ‚Windblatt 2025‘
Anmerkung der Redaktion: Für bessere Lesbarkeit verzichten wir in unseren Beiträgen weitestgehend auf geschlechtergerechte Sprache. Mehr dazu

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