Lehrte geschlossen – Geriatrie zieht in provisorischen Containerbau
Mit dem Spatenstich in Großburgwedel setzt das Klinikum Region Hannover seine umfangreiche Neustrukturierung fort. Nach der Schließung des Krankenhauses Lehrte folgt nun der nächste Schritt: Die Geriatrie verlässt den bisherigen Standort endgültig und zieht in einen provisorischen Containerbau, der am Klinikum Großburgwedel errichtet wird.
Container statt Klinikgebäude – eine Übergangslösung
Der Neubau wird offiziell als „modularer Erweiterungsbau“ beschrieben, technisch handelt es sich jedoch um einen industriell vorgefertigten Containerbau. Er bietet rund 1000 Quadratmeter Fläche und soll 38 Betten sowie zentrale Therapieangebote aufnehmen. Teile der Behandlungen werden weiterhin in angrenzenden Bestandsräumen stattfinden.
Die Entscheidung für diese Übergangskonstruktion sorgt in der Region für Diskussionen. Viele Bürger fragen, warum eine funktionierende Abteilung aus einem bestehenden Klinikgebäude ausziehen muss, nur um vorübergehend in Containern untergebracht zu werden.
Hätte die Geriatrie in Lehrte bleiben können?
Mehrere Stimmen aus Bürgerschaft und Pflegepraxis weisen darauf hin, dass die Geriatrie in Lehrte zumindest übergangsweise weiterbetrieben werden könnte. Die Gebäude sind vorhanden, die Wege kurz, die Versorgung wäre gesichert gewesen.
Stattdessen investiert das KRH nun rund sechs Millionen Euro in einen Containerbau – obwohl in der Medizinstrategie 2030 bereits ein vollständiger Neubau des Großburgwedel Klinikums vorgesehen ist.
Das Provisorium entsteht daher in einer Phase, in der ohnehin ein umfassender Neubau geplant und notwendig wird.
Begründungen des KRH – und offene Fragen
Vertreter aus KRH, Region Hannover und der Stadt Burgwedel betonen den Nutzen der Modularbauweise: schnelle Umsetzung, klare Strukturen, gebündelte Kompetenzen. Der Neubau solle die geriatrische Versorgung modernisieren und wohnortnah sichern.
Doch mit der Schließung Lehrtes und dem Umzug in ein Provisorium bleiben Fragen:
Wie sinnvoll ist ein kostenintensiver Zwischenbau, wenn gleichzeitig ein komplett neues Klinikgebäude geplant ist? Und wie wirkt sich die erneute Verlagerung auf Patienten und Mitarbeitende aus, die bereits einen Standortverlust verkraften mussten?
Übergangszeit mit Blick in die Zukunft
Fest steht: Der Containerbau soll Mitte 2026 in Betrieb gehen – als Übergangslösung, bis der große Neubau entsteht. Damit steht der Spatenstich symbolisch für die Umbrüche der regionalen Krankenhauslandschaft: Ein geschlossener Standort, ein Provisorium und ein Neubau in Planung.
Wie bewerten Sie diesen Weg? Notwendige Modernisierung oder unnötiger Umzug? Diskutieren Sie mit – wir sind gespannt auf Ihre Meinung.
Quellen:
Fotos: © KI-Generiert
KRH: Spatenstich für neuen Geriatrie-Standort
Anmerkung der Redaktion: Für bessere Lesbarkeit verzichten wir in unseren Beiträgen weitestgehend auf geschlechtergerechte Sprache. Mehr dazu
