Equal Pay Day –
Lohnunterschied Frauen und Männern bei 18 %
Der Arbeitskreis Frauen für Sehnde lädt anlässlich des Equal Pay Days am Dienstag, 7. März 2023 von 10:30 Uhr bis ca. 12.30 Uhr zu einer Aktion auf dem Marktplatz ein.
Die neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zum Gender Pay Gap sind veröffentlicht und zeigen: Der Weg zur Entgeltgleichheit ist weiterhin lang. Auch im Jahr 2022 haben Frauen in Deutschland pro Stunde durchschnittlich 18 % weniger verdient als Männer. Dabei erhielten Frauen mit durchschnittlich 20,05 € einen um 4,31 € geringeren Bruttostundenverdienst als Männer (24,36 €).
„Das Datum des Equal Pay Day signalisiert, wie fair Frauen und Männer in Deutschland bezahlt werden“, sagt Jennifer Glandorf, Sehndes Gleichstellungsbeauftragte. „Je früher das Datum im Jahr liegt, desto gerechter geht es in unserer Arbeitswelt zu.“
Einige Daten und Fakten zum Equal Pay Day:
Die Lohnlücke liegt in Deutschland bei 18 % (Statistisches Bundesamt, 2022).
Auf EU-Ebene liegen bislang Daten bis zum Jahr 2020 vor. Von den anderen EU-Staaten wiesen nur Lettland (22 %), Estland (21 %) und Österreich (19 %) einen noch höheren geschlechtsspezifischen Verdienstabstand als Deutschland auf. (Quelle: EU-Vergleich: Gender Pay Gap 2020 – Statistisches Bundesamt – destatis.de)
Mit der Rente wächst die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen sogar auf 53 % Unterschied in den Alterssicherungseinkommen (4. Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland).
Das Datum des Equal Pay Day markiert symbolisch den Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern.
Rechnet man den Prozentwert in Tage um, arbeiten Frauen 66 Tage, vom 1. Januar bis zum 07. März 2023, umsonst.
Die Gründe für diese Lohnungleichheit sind vielfältig.
Im Wesentlichen sind es die folgenden Punkte, die sich in vielen Studien als besonders prägend herausstellen:
Frauen fehlen in bestimmten Berufen, Branchen und auf den höheren Stufen der Karriereleiter
Obwohl Frauen heute – statistisch gesehen – besser ausgebildet sind als Männer, ergreifen Frauen noch immer verstärkt frauendominierte Berufe in den Bereichen Erziehung und Pflege und fehlen weiterhin in den MINT-Berufen.
Gängige Rollenstereotype beeinflussen nach wie vor die Berufswahl von Frauen.
So wählen junge Frauen aus einem sehr engen Segment der über 300 Ausbildungsberufe aus.
Die Berufswahl im sozialen wie im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich muss frei von Rollenstereotypen oder Barrieren bei der Vereinbarkeit von Familie und Karriere erfolgen.
Frauen unterbrechen oder reduzieren ihre Erwerbstätigkeit familienbedingt
Zum Beispiel durch Elternzeit oder Pflege von Angehörigen häufiger und länger als Männer.
Diese „Fehlzeiten“ und darauf folgende Einstiegshemmnisse haben lang nachwirkende Einbußen bei Lohn- und Einkommensentwicklung zur Folge, was sich bis in die Rentenphase niederschlägt.
Frauen typische Berufe sind weiterhin unterbewertet.
„Ziel ist es daher, mit dem Equal Pay Day die Debatte über die Gründe der Lohnunterschiede in die Öffentlichkeit zu tragen, ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen. Dafür zu sensibilisieren und Entscheidende zu mobilisieren, damit sich die Lohnlücke schließt“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Sehnde. „Wir laden daher am Equal Pay Day zu Kaffee und Gesprächen auf den Marktplatz ein und freuen uns über viele Interessierte“.
Quellen:
Fotos: BPW Germany e.V. & equalpayday.de
Pressemeldung: