Mo 7 Okt 2024

mehr aus Kategorie

Lehrte und die Eisenbahn – Wie Fortschritt die Stadt veränderte

Lehrtes Eisenbahngeschichte im Museumsstellwerk. H0-Modelleisenbahn, Weltrekord von 1989 und faszinierende Technik für Eisenbahnfans!

Neuer Termin für »Der Mönch mit der Klatsche«

Die Krimi-Komödie „Ein Mönch mit der Klatsche“ wird auf März 2025 verschoben. Karten behalten ihre Gültigkeit.

Ratssitzung Lehrte bequem von zu Hause verfolgen

Die nächste Ratssitzung der Stadt Lehrte wird erneut per Live-Stream übertragen. Verfolgen Sie die Sitzung bequem von zu Hause aus.

Mehr vom Autor

LSV – »Minimäuse« – der perfekte Kurs für Eltern und Babys

„Minimäuse“-Kurs des LSV startet. Mütter und Väter lernen alles Wichtige über das erste Babyjahr – von Stillen bis Babymassage. Jetzt Anmelden

Neuer Termin für »Der Mönch mit der Klatsche«

Die Krimi-Komödie „Ein Mönch mit der Klatsche“ wird auf März 2025 verschoben. Karten behalten ihre Gültigkeit.

Ratssitzung Lehrte bequem von zu Hause verfolgen

Die nächste Ratssitzung der Stadt Lehrte wird erneut per Live-Stream übertragen. Verfolgen Sie die Sitzung bequem von zu Hause aus.
StartNiedersachsenLehrteDunkle Kapitel der Geschichte – Vortrag zur Zwangsarbeit in Lehrte

Dunkle Kapitel der Geschichte – Vortrag zur Zwangsarbeit in Lehrte

Vortrag über Zwangsarbeit in Lehrte: „Die Toten erinnern.“

Am Freitag, 27. September 2024, um 19.00 Uhr lädt die Städtische Galerie Lehrte zu einem interessanten Vortrag ein. Dr. Heiko Arndt wird über das Thema „Zwangsarbeit und Sterbegeschehen in Lehrte während des Zweiten Weltkriegs“ sprechen. Der Vortrag findet in der Städtischen Galerie Lehrte, Alte Schlosserei 1, 31275 Lehrte, statt. Der Eintritt ist frei.

Ein Einblick in die dunkle Geschichte der Zwangsarbeit

Während des Zweiten Weltkriegs rekrutierte Deutschland Millionen von Menschen aus besetzten Ländern zur Zwangsarbeit, um die Kriegswirtschaft des Deutschen Reiches zu unterstützen. Lehrte, als wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, spielte dabei eine zentrale Rolle. Seit dem Sommer 1942 betrieb die Stadt das größte Durchgangslager (Dulag) im deutschen Nordwesten. Schätzungsweise 120.000 bis 130.000 Menschen durchliefen dieses Lager bis 1945, die Mehrheit davon Zwangsarbeiter. Sie wurden hier registriert, entlaust und meist nach kurzem Aufenthalt in anderen Regionen Niedersachsens weiterverteilt.
Für viele Zwangsarbeiter endete allerdings der Aufenthalt in Lehrte jedoch tödlich. Wochenlange Strapazen der Deportation, unmenschliche Arbeitsbedingungen, Bagatelldelikte und Verurteilungen oder gar Mord in den letzten Kriegstagen führten zu zahlreichen Toten unter den Zwangsarbeitern und ihren mit verschleppten Angehörigen. Diese Menschen sind auf den Friedhöfen Lehrtes beigesetzt, und die Gräber sowie Gedenksteine ​​erinnern heute an ihr Schicksal.

Ein Projekt zur Erinnerung und Mahnung

Der Vortrag von Dr. Heiko Arndt ist Teil eines größeren Forschungs- und Dokumentationsprojekts, das vom Antikriegshaus Sievershausen in Zusammenarbeit mit der Stadt Lehrte und mit Unterstützung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover durchgeführt wird. Ziel ist es, die Geschichte der Zwangsarbeit und das damit verbundene Sterbegeschehen in Lehrten während des Zweiten Weltkriegs aufzuarbeiten und für die Nachwelt zu dokumentieren.
Die Veranstaltung wird vom Fachdienst Schule, Sport und Kultur der Stadt Lehrte in Kooperation mit dem Antikriegshaus Sievershausen organisiert. Mit dem Vortrag soll nicht nur informiert, sondern auch erinnert und gemahnt werden. Es ist ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung eines dunklen Kapitels der Stadtgeschichte.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an diesem Abend teilzunehmen und mehr über die Geschichte der Zwangsarbeit in Lehrte zu erfahren.


Quellen:
Fotos: © Dr. Heiko Arndt
Pressemeldung: Stadt Lehrte
Anmerkung der Redaktion: Für bessere Lesbarkeit verzichten wir in unseren Beiträgen weitestgehend auf geschlechtergerechte Sprache. Mehr dazu