Mo. 13 Jan. 2025

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Schließung so schnell wie möglich

Die finanzielle Situation des KRH kann schlechter nicht sein.
Nur mit dem Geld der Steuerzahler kann der Klinikkonzern vor der Insolvenz gerettet werden.
Auch 2024 gab es wohl wieder rote Zahlen. Eine Besserung ist also nicht in Sicht.

KRH ist Fass ohne Boden

Alle Steuerzahler der Region Hannover haben in den letzten Jahren über 100 Millionen dafür ausgegeben.

JahrSteurförderung
202030 Millionen Euro
202114,9 Millionen Euro
202240 Millionen Euro
202320 Millionen Euro
202418 Millionen Euro

2025 werden viele weitere Millionen Euro folgen. Das KRH und viele damit zusammen hängende Ausgaben bildet den größten Kostenblock im Regionshaushalt 2025. So kann und wird es aber nicht weitergehen, denn die Region steht selbst vor einem Haushaltssicherungskonzept.

Sogenannte Medizinstrategie 2020 ist gescheitert

Nein, Sie haben sich nicht verlesen – „Medizinstrategie 2020“. Dieses Konzept gab es tatsächlich schon einmal.
Ex-SPD-Regionspräsident Jagau, der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender des KRH war, und seine Geschäftsführer hatten sich die „Medizinstrategie 2020“ ausgedacht. Die sah damals eine Schließung des KRH Springe vor.
Der Bestandsbau in Springe sollte eine medizinische Nachnutzung erhalten. Nach vielen Jahren Leerstand wird er jetzt zum Verkauf angeboten.
Der Standort Lehrte sollte weiter entwickelt werden und einen Neubau erhalten. Das ist nie passiert.
2014 wird schon von einem Neubau für Großburgwedel gesprochen. Die Geschäftsführerin Barbara Schulte freut sich schon 2014 über die Entscheidung der Regionsversammlung, wie wir in diesem Dokument erfahren:

https://www.krh.de/news/2014/regionsversammlung-medizinstrategie2020

Sogenannte Medizinstrategie 2030 scheitert ebenfalls

Und täglich grüßt das Murmeltier: Nach der gescheiterten Strategie 2020 folgte mit der „Medizinstrategie 2030“ der nächste Versuch – und das nächste Debakel. Zwar wurde Ex-SPD-Regionspräsident Jagau durch Steffen Krach ersetzt, doch ansonsten blieb alles beim Alten. Die Geschäftsführer blieben dieselben, ebenso wie die Argumente und die immer gleichen Versprechen, die mittlerweile eher an eine Dauerschleife erinnern…

https://www.krh.de/das-krh/aktuelle-meldungen/aufsichtsrat-beschliesst-krh-medizinstrategie-2030

Folgendes sollte erreicht werden. Machen wir den Faktencheck:

  • Medizinische Versorgung soll sich laut Regionspräsident verbessern
    Aktuell hat sich die medizinische Versorgung in Lehrte merklich verschlechtert.
    Ein großer Teil der Lehrter Bevölkerung, dazu gehören auch einige Ärzte und Praxen, sind weiterhin gegen die Schließung.
  • Mitarbeiter sollten nach Großburgwedel wechseln
    Viele Mitarbeiter haben bereits gekündigt, weitere planen das.
    Ein großer Teil der Mitarbeiter ist sehr unzufrieden.
  • Auslastung im gesamten KRH, besonders im KRH Großburgwedel, sollte höher werden
    Die Patienten spielen nicht mit.
    Da sie jetzt sowieso weite Wege fahren müssen, gehen sie nach Peine, die MHH oder ins Vinzenz-Krankenhaus.
    Die Zahlen sind für das ganze KRH weiterhin schlecht. In Großburgwedel sind sie besonders schlecht.
    Die meisten Mitarbeiter hier glauben an keinen Neubau mehr.

KRH braucht dringend Geld

Der Plan des KRH ist, Lehrte so schnell wie möglich komplett abzuwickeln und den Bestandsbau zu versilbern.
Das ist offensichtlich. Miete ist möglich. Das bringt aber nicht wirklich viel. Hohe Kosten in Brandschutz und Instandhaltung blieben.
Der Verkauf des Bestandgebäudes und das dazugehörige Grundstück brächte Millionen.

Für das seit anderthalb Jahren groß angekündigte RGZ gibt es bisher keine Bauzeichnung, keine Ausschreibung und keinen verbindlichen Baubeginn. Das kann noch Jahre dauern. Das RGZ, so wünscht sich das zumindest das KRH, soll nur zu einem Bruchteil und nur mit kleinem finanziellen Aufwand durch den Konzern betrieben werden.

Woher ich das weiß

Wer die Strategie kennt, stellt auch die richtigen Fragen.

Wer die Strategie kennt, stellt zwangsläufig die richtigen Fragen – und hinterfragt die versprochenen Maßnahmen kritisch.
Seit vielen Monaten beschäftige ich mich intensiv mit diesem Thema und erhalte fortlaufend Informationen aus vielen Bereichen die das Thema betreffen.
Meine Fragen habe ich zudem bereits im November an den Regionspräsidenten gerichtet und seitdem mehrfach nachgehakt. Nun liegen endlich Antworten vor, die allerdings beinahe mehr Fragen aufwerfen, als sie klären.

Hier gibt es meine Fragen und die Antworten dazu:

Sollen das Gebäude (gemeint ist der Bestandsbau des KRH Lehrte) oder Teile des Gebäudes an Dritte verkauft werden?

Ziel der Medizinstrategie 2030 ist die Sicherstellung einer hochwertigen Versorgung der Menschen in der Region Hannover.
Es ist beabsichtigt, das Bestandsgebäude einer gesundheitsbezogenen Nutzung zuzuführen. Hierfür sucht das KRH Partner, mit denen Konzepte (weiter-)entwickeln werden können, die zur Versorgung der Bevölkerung in der Region Lehrte beitragen können und die idealerweise gleichzeitig die stationäre Versorgung der KRH-Häuser und anderer Anbieter der Region unterstützen und entlasten.
Das KRH prüft aktuell Konzepte von möglichen Nachnutzern, für die sowohl eine Vermietung als auch ein Verkauf infrage kommt.
Die Frage, ob das Gebäude langfristig vermietet oder per Verkauf diesen Partnern zur Verfügung gestellt wird, wird in der Zusammenschau aller medizinischen, versorgungsrechtlichen und wirtschaftlichen Parameter entschieden.

Warum belässt man nicht die verbliebenen Bereiche im Lehrter Krankenhaus bis zur Fertigstellung des RGZ bzw. des neuen Krankenhauses in GBW? Warum spart man nicht die 6 Millionen Euro?

Fachleute sind sich darüber einig, dass eine moderne und bedarfsgerechte geriatrische Versorgung nicht isoliert und alleinstehend Fachklinik, sondern im direkten Kontext eines möglichst breit aufgestellten Krankenhausversorgers (Schwerpunktversorger) erfolgen sollte.
Diese Einschätzung resultiert im Wesentlichen daraus, dass geriatrische Patienten viele Erkrankungen haben, die umfassende diagnostische Möglichkeiten sowie eine hohe fachärztliche Breite erfordern, um die Versorgung vor Ort vollumfänglich sicherstellen zu können.
Aus medizinischer Sicht ist eine schnelle Verlagerung aus Lehrte nach Großburgwedel folglich angezeigt. Weiterhin verursacht die doppelte Vorhaltung von personellen Besetzungen und der Betrieb eines zusätzlichen Krankenhausgebäudes hohe Kosten.

Im Rahmen der Diskussion sagten Sie, dass der Modulbau die nächste Stufe des Umzugs von Lehrte nach GBW von Geriatrie und Schmerztherapie bildet, damit wir das alles an einer Stelle haben und konzentrieren können. Geschäftsführerin Schulte sagte, dass im Modulbau Platz für 38 stationäre Betten der Geriatrie plus Behandlungsräume entstehen sollen.

Diese Aussagen sind korrekt.

Von Ihren Mitarbeitern erfahre ich, dass es derzeit im KRH Großburgwedel gar keine geriatrische Station gibt. Diese Station gibt es momentan mit den dazugehörigen Ärzten und dem Pflegepersonal nur in Lehrte. Es soll 38 stationäre Betten für die Geriatrie in Lehrte geben und 36 Betten (zwei weniger, da diese ja für das Notfallzimmer freigehalten werden müssen) für die Schmerztherapie.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die 6 Millionen Euro für den Container-Bau für die Geriatrie in Großburgwedel gebraucht werden, damit die Station 1:1 umziehen und in Lehrte eine weitere Etage leer gezogen werden kann. Damit erscheint Ihre Antwort zumindest fragwürdig.

Die Fragwürdigkeit der Aussage ist nicht erkennbar. Der Modulbau wird benötigt, um die Geriatrie und die Schmerztherapie aus Lehrte in Großburgwedel unterbringen zu können.

Für mein Empfinden hätte dieser wichtige Umstand den abstimmenden Politikern, die natürlich nicht so tief im Thema sind, vor der Abstimmung zur Kenntnis gebracht werden müssen.
Die Ausgabe von mindestens 6 Millionen Euro an Steuergeldern, um 38 vorhandene Betten in einem funktionierenden Bestandsbau gegen 38 Betten in einem Containerbau einzutauschen, erscheint somit um so fraglicher.
Das Ergebnis der Abstimmung wäre vielleicht ein anderes gewesen…

Die schrittweise Verlagerung der Leistungen aus Lehrte mit der Notwendigkeit der vorübergehenden Erweiterung am jetzigen Standort Großburgwedel wurde bereits in der Medizinstrategie 2030 und im Rahmen der entsprechenden Beschlussfassung ausführlich dargestellt und diskutiert.

Was denken Sie darüber?

Die Entwicklungen rund um das KRH Klinikum Lehrte werfen viele Fragen auf – über die Zukunft der medizinischen Versorgung, den Umgang mit Steuergeldern und die strategischen Entscheidungen der Verantwortlichen.

Wie stehen Sie zu diesem Thema?
Finden Sie, dass die Schließung und die Verlagerung der Leistungen gerechtfertigt sind, oder sehen Sie alternative Lösungen?

Teilen Sie Ihre Meinung mit uns und diskutieren Sie mit! Ihre Perspektiven sind uns wichtig!!


Quellen:
Fotos: © T. Janus
Anmerkung der Redaktion: Für bessere Lesbarkeit verzichten wir in unseren Beiträgen weitestgehend auf geschlechtergerechte Sprache. Mehr dazu