Fr. 23 Mai 2025

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Aus Lehrte verlegt – und verlassen? Der stille Exodus im KRH

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Ein Haus verliert seine Seele – Abschied vom Krankenhaus Lehrte

Letzte Abteilungen sollen im Sommer 2026 nach Großburgwedel umziehen

Wie in wohl jedem großen Betrieb finden auch in unserem Krankenhaus regelmäßig Betriebsversammlungen statt.
Am 20. März 2025 hatte der Betriebsrat zu einer Betriebsversammlung eingeladen. Ebenfalls üblich ist, dass sich die Geschäftsleitung mit einem Redebeitrag zu aktuellen Themen äußert.

Seit Dezember 2024 ist der Geschäftsführende Kaufmännische und Ärztliche Direktor Dr. Tim Kaufeld (49). Er ist neu im KRH. Davor war er geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
Der habilitierte Facharzt für Herzchirurgie ist auch studierter Gesundheitsökonom.

Viele Kündigungen und schlechtes Arbeitsklima

Viele Mitarbeiter des Krankenhauses sind begeistert vom neuen Direktor. Sie mögen seinen offenen und sympathischen Führungsstil. „Er möchte uns Mitarbeiter mitnehmen“, sagt einer von ihnen. Und weiter, „das muss er auch, wenn nicht noch mehr Mitarbeiter kündigen sollen. Mit dem Umzug der meisten Abteilungen nach Großburgwedel mussten auch sehr viele Mitarbeiter dorthin wechseln. Sehr viele haben seitdem gekündigt. Ein ganzes Team gibt es nicht mehr. Viele haben das KRH ganz verlassen. Warum? Das kann man sich denken. Oder warum nehmen viele einen weiteren Arbeitsweg in Kauf, um in einer Klinik außerhalb des KRH zu arbeiten?“

Einige Mitarbeiter sprechen von einem sehr schlechten Arbeitsklima in Großburgwedel. „Die meisten Lehrter wollten da nie hin. Sie mussten. Derzeit gibt es noch finanzielle Zuschüsse für den erheblich weiteren Arbeitsweg. Den ÖPNV kannst Du vergessen. Manche mussten sich ein Auto kaufen. Und den Sprit für die 50 km hin und zurück an einem Arbeitstag muss man sich auch erst mal leisten können.

Einige Mitarbeiter, die immer in Großburgwedel gearbeitet haben, sind jetzt sauer, weil die keinen Zuschuss bekommen. Neid halt. Außerdem hat jede Klinik einen anderen Arbeitsstil. All diese Dinge machen das Arbeitsklima dort kaputt.“

Restumzug im Sommer 2026 geplant

Der neue Direktor informiert die Mitarbeiter über den geplanten Umzugstermin der Abteilungen.
Im Juni, Juli 2026 soll es so weit sein. Die Geriatrie soll in einen Containerbau, der für 6 Millionen Euro auf dem Krankenhaus-Gelände errichtet werden soll. Die Schmerztherapie-Betten, es soll eine Warteliste mit 200 Patienten geben, sollen, so berichten unterschiedliche Quellen, mangels Platzes über alle Stationen verteilt werden.
Diese hat in Lehrte bisher einen exzellenten Ruf.

Die Geriatrie gibt es noch nicht

Ich fahre mit dem Auto nach Großburgwedel, denn mit dem ÖPNV ist man durchaus zwei Stunden für eine Fahrt unterwegs.
Ich suche die Geriatrie und kann sie nicht finden.

An einer Ecke des alten Krankenhauses wird irgendetwas ausgebessert.

Der siebziger Jahre Schick bleibt. Auf einem alten Gebäudeteil steht ein Container für die Urologie.

Der Platz hier ist halt begrenzt. Den Container für die Geriatrie gibt es noch nicht.

Hier vor Ort finde ich zudem die Gründe, für die vielen Kündigungen. Die Mitarbeiter aus Lehrte haben höhere Kosten für den Arbeitsweg. Dieser kostet viel des wertvollsten Guts, das wir Menschen haben, Lebenszeit.
Und dann angekommen, sollen sie für einige Jahre in einem beengten Klinikum oder gar in einem Container arbeiten … Will man das?

Was ist mit dem Schwesternwohnheim?

Einige haben nach dem Schwesternwohnheim gefragt. Ja, das gibt es noch. Einige Schwestern wohnen dort. Die Verwaltung, die Geschäftsleitung und der Betriebsrat des KRH Lehrte haben hier ihre Räume. Und der Betriebsarzt. Denn auch den gibt es in einem Krankenhaus.
Das Klinikum Wahrendorff ist hier ebenso vertreten. Es gibt eine Tagesklinik für seelische Gesundheit im Alter und eine für Allgemeinpsychiatrie. Ambulanzen für beide sind auch hier vertreten.
Auch wenn einige Einrichtungen im alten Gebäude bleiben, verliert Lehrte sein traditionsreiches Krankenhaus zunehmend an Großburgwedel.
Für viele Mitarbeiter bedeutet der Umzug eine enorme Belastung, die nicht nur den Arbeitsweg verlängert, sondern auch das Arbeitsklima verändert. Ob die letzten Schritte des Umzugs 2026 reibungslos gelingen, bleibt außerdem abzuwarten.

Wie erleben Sie die Veränderungen? Teilen Sie Ihre Meinung mit uns!


Quellen:
Fotos: © T. Janus
Anmerkung der Redaktion: Für bessere Lesbarkeit verzichten wir in unseren Beiträgen weitestgehend auf geschlechtergerechte Sprache. Mehr dazu

 

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