Mo. 23 Juni 2025

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Kein Schlussstrich in Lehrte – wer Antworten will, muss fragen

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StartRatgeber & MagazinKolumnenKein Schlussstrich in Lehrte – wer Antworten will, muss fragen

Kein Schlussstrich in Lehrte – wer Antworten will, muss fragen

Kürzlich habe ich öffentlich einige Kommentare erhalten, in denen unter anderem stand:

[…]„Allerdings bekommen die Lehrter deshalb ihr Krankenhaus nicht wieder zurück. Also sollte man dann endlich mal einen Schlussstrich ziehen und das Thema beenden. Oder halt selbst in die Politik gehen, statt immer nur zu jammern.“ […]
„Hab mich immer gefragt, was du denn beruflich so machst. Scheinst ja mit jeder Menge Zeit und Geld ausgestattet zu sein.“[…]
„Das soll hier keine Neiddebatte werden.“[…]
„Und dann hast du, mit den wirklich Bösen im Lande – die Grünen und die SPD (deiner Meinung nach) dein Streitthema gefunden.“[…]
„In Ermangelung einer richtigen Tageszeitung spielt man halt Bürgerjournalist. Vieles ist ja leider auch richtig wieder gegeben.“

Das nehme ich sehr gerne zum Anlass, um mein Handeln zu erklären.
Auf gar keinen Fall werde ich jetzt einen Schlussstrich ziehen. Ganz im Gegenteil.
Warum ich denke das es gerade jetzt wichtig ist weiter zu machen, darauf möchte ich hier nun eingehen.

Der Grund für mein Engagement – Warum ich nicht stillhalte

Mit gerade einmal fünf Jahren erkrankte ich schwer – eine Hirnhautentzündung brachte mich in Lebensgefahr. Ich war von den Ärzten quasi schon aufgegeben. Im Krankenhaus habe ich also um mein Leben gekämpft.
Was ist für einen Fünfjährigen das Leben? Das ist das elektrische Polizeiauto, das zu Hause wartet. Das sind die Freunde, mit denen man so viel Unsinn machen kann. Es ist ebenso die viel ältere Schwester, die man so schön ärgern kann, auch wenn man sie liebhat. Und das sind die Eltern, die endlich diese komischen Tränen aus den Augen verlieren sollen.

Ich habe diesen Kampf erfolgreich gewonnen. Vielleicht, weil ich ein Sonntagskind bin. Vielleicht habe ich deshalb auch Glück gehabt und keine Schäden, so wie viele andere, zurückbehalten. Ich durfte weiterleben und wachsen.
Und ich habe früh begonnen, das Leben mit Neugier und Ehrgeiz zu füllen. In der Schule wurde ich zum Einser-Schüler – wohlgemerkt zu einer Zeit, als Bildung noch wirklich etwas bedeutete. Auch mein Abitur habe ich mir selbst erarbeitet – mit Fleiß, Ausdauer und einem klaren Blick auf das, was zählt.

Vom Überleben zum Lebensgenuss – Was mich bis heute trägt

Ja, ich bin ein sehr glücklicher und auch erfolgreicher Mensch geworden. Ich bin unendlich reich – reich an Vorstellungskraft, reich an Lebensenergie, reich an Liebe, reich an Begeisterung, reich an Freunden, reich an Familie.
Wenn in einem vollen Saal ein Klavier steht, dann setze ich mich an das Klavier, auch wenn ich es nicht wirklich spielen kann. Mit gerade mal fünf Jahren habe ich das geschafft, wovor viele ein Leben lang Angst haben. Ich habe den Tod gesehen und ich habe ihn besiegt. Angst habe ich nicht mehr. Ich lebe einfach. Und das intensiv und ebenso voller Freude.
Gerne lasse ich euch daran teilhaben. Ja, ich kann mir eine Lamm-Hüfte und einen guten Rotwein leisten. Das ist schön.
Aber eigentlich ist es nicht wichtig. Ich kann auch einen Löwenzahnsalat essen, Quellwasser trinken und mich an den Schmetterlingen auf der Wiese erfreuen. Das bin ich. Gerne gebe ich von meinem Optimismus ab. 

Warum jetzt Politik?

Ich war schon immer sehr Politik-interessiert und lese eine Unmenge an Zeitungen und Journalen.
Ebenso bin ich weltoffen, deshalb umfasst mein Lesespektrum auch alle politischen Farben. Als es um die Landtagswahl 2022 ging, musste ich feststellen, dass ich die SPD-Landtagsabgeordnete Thordies Hanisch die letzten Jahre gar nicht wahrgenommen hatte.
Ich kannte sie nicht mal. Also habe ich mich informiert, ihre Beiträge auf Facebook und Instagram gelesen und kommentiert. Schnell habe begriff ich, dass sie meine Interessen nicht ansatzweise im Landtag vertritt.
Ich kann bis heute, das ist meine persönliche Meinung, keinen Mehrwert ihrer Arbeit für die Lehrter Bevölkerung erkennen. Klar habe ich sie auch nicht gewählt.
Mit meiner sachlichen Kritik konnte sie offenbar nicht umgehen, denn sie hat mich dann blockiert.
Vorher hatte sie mich allerdings persönlich an ihren Wahlstand eingeladen. Die erfrischenden Mails habe ich natürlich noch. Nach meiner Einschätzung geht es nur darum, negative Stimmungen und Äußerungen zu unterbinden. Dazu passt dann auch, dass mich die SPD-Lehrte recht zügig für ihre Seite blockiert hat.
Aber da bin ich nicht der Einzige. Ich muss immer schmunzeln, wenn die ehemalige Volkspartei zu einer Demo für Toleranz und Weltoffenheit aufruft. Sie selbst ist es offenbar nicht. Die Lehrter Genossen haben offenbar immer noch nicht realisiert, dass sie sich selbst mehr schaden, als ich es jemals tun könnte. 

Krankenhaus schließung als Wendepunkt – und der Beginn meines Engagements

Thordies Hanisch wurde, warum auch immer, wieder in den Landtag gewählt. Kurz nach der Wahl kam dann das Thema Krankenhausschließung auf den Tisch.
Jetzt war offensichtlich, dass die SPD und ihre Politiker die Lehrter Bevölkerung nach Strich und Faden belogen haben.
LÜGEN gehen in meinem moralischen Verständnis überhaupt nicht. Diese Lügen sind die Initialzündung für mein handeln!
Ich habe mich richtig intensiv in das Thema eingearbeitet. Erschreckend, ich habe recht schnell verstanden, dass es kein wirkliches Konzept, keinen wirklichen Plan und kein wirkliches Ziel gibt.
Da sitzen einige Politiker im Aufsichtsrat des KRH, das 8.500 Mitarbeiter hat, die mit der anspruchsvollen Aufgabe offensichtlich hoffnungslos überfordert sind.
Da führt ein SPD-Regionspräsident einen der größten Klinikkonzerne Deutschlands nebenbei. Seine Mannschaft besteht aus ewigen Geschäftsführern, die einen Millionenverlust nach dem anderen, eine Strategie nach der anderen, mit teils gegensätzlichen Inhalten, verkünden. Geschäftsführer, die in der freien Wirtschaft schon lange gefeuert worden wären.

Für wen engagiere ich mich? – Die Stimmen, die sonst kaum gehört werden

Viele, viele KRH-Mitarbeiter haben sich an mich gewandt, Mitarbeiter die sich von der Politik im Stich gelassen fühlen. Ebenso haben sich auch Patienten an mich gewandt, Patienten, die Dinge erleben, die unfassbar sind. Patienten, die sich eigentlich um ihre Krankheit kümmern müssten, dies aber nicht können, weil sie so viele Probleme haben, weil es das Krankenhaus vor der Tür nicht mehr gibt. Ebenso Menschen, die Angehörige verloren haben.
All diese Menschen müssen sich die immergleichen Phrasen von Politikern von SPD und Grünen anhören.
Diese Politiker sind oftmals privat versichert oder leben in Burgdorf und sind von der Schließung und den Problemen sowohl lokal als auch sachlich meilenweit entfernt.

Warum ich nicht aufhöre?

Auf jeden Fall mache ich weiter. Nein, das Krankenhaus wird Lehrte nicht zurückbekommen. Darum geht es auch nicht.
Es geht darum, dass wir endlich wieder eine halbwegs vernünftige medizinische Versorgung in Lehrte hinbekommen.
Ohne Druck wird das nicht funktionieren. Wer weiß, wenn ich nicht so zahlreich Druck gemacht hätte, vielleicht gäbe es dann bis heute nicht mal einen Plan für ein RGZ in Lehrte. Ausschließen möchte ich das nicht.
LÜGNER dürfen auch nicht gewinnen. Die Bevölkerung soll wissen, wer für die Krankenhausschließung verantwortlich ist.
Das sind die SPD und die Grünen. Beide Parteien und deren Parteisoldaten sollen wissen, dass man nicht erfolgreich Politik gegen die eigene Bevölkerung machen kann und machen darf.
Ich werde nicht aufhören, dass bin ich den Mitarbeitern und den Patienten schuldig!

Rot/Grün hat bisher nur ein einziges Versprechen gehalten – sie haben unser Krankenhaus geschlossen!

Es gibt kein RGZ, kein »Medizin-Campus«, keine 24/7-Notfallversorgung. Solange diese Versprechen nicht eingelöst sind, kann und sollte es keinen Schlussstrich geben. 

Warum gerade Kritik an SPD und Grünen?

In der Kommunalpolitik ist mir eigentlich egal, wer regiert, wenn er meine Interessen vertritt.
So sollte jeder Wähler herangehen. SPD und Grüne vertreten aber nicht meine Interessen, deshalb kritisiere ich diese.
Warum sollte ich beispielsweise »Die Linke« kritisieren? Sie ist zwar Teil der Ratsmehrheit, war aber immer gegen die Krankenhausschließung.

Warum schreibe ich selbst?

HAZ, Neue Presse, Marktspiegel sind bekanntlich alle im Madsack-Verlag zu Hause. Hinter dem Verlag steht die SPD selbst als größter Einzelkommanditist. Über komplizierte Gesellschafterverträge bestimmt sie alles Wesentliche im Verlag.
Unvoreingenommener Journalismus ist so meiner Meinung nach nicht möglich. Das konnte ich bereits an vielen Stellen feststellen. Also schreibe ich selbst. Ich benenne meine Quellen. Jeder kann meine Aussagen überprüfen. Meine Leser können die Artikel lesen. Eine Meinung müssen sie sich allerdings selbst bilden. Im Übrigen lesen mich auch etliche Genossen und auch grüne Anhänger. Bei mir bekommen sie die Fakten, die ihnen die eigene Partei wohl nicht gibt … 

Als Bürgerjournalist bin ich Teil des Bürgerjournalisten e.V., der mit seinem Projekt »Be-The.News – Die Mitmach-Online-Zeitung« genau für solche Stimmen eine Plattform geschaffen hat. Hier schreiben keine Profis auf Anweisung, sondern Menschen mit Haltung, Erfahrung und eigenen Fragen.
Diese Unabhängigkeit macht unsere Zeitung aus – und sie gibt mir die Möglichkeit, das zu schildern, was ich selbst erlebe. Ohne Filter. Ohne Parteibindung. Dafür mit Fakten, mit Engagement und offenem Ohr für andere Perspektiven.

Warum Jammern?

Als Jammern empfinde ich meine Berichterstattung nicht. Es geht nicht um Klagen, sondern um Aufklärung.
Nicht um Resignation, sondern um Verantwortung. Wer Entwicklungen kritisiert, benennt Missstände – und fordert Veränderungen. Phrasen und Schönfärberei sollen eben nicht durchgehen. Sie verdienen, entlarvt zu werden.

Zeit und Geld?

Zeit ist kostbar. Wir wissen nicht, wann unsere Uhr stehen bleibt.
Ich könnte die Zeit nutzen und Münzen oder Briefmarken sammeln. Das wäre für mich aber Zeitverschwendung.
Ich bin weg, aber die Dinge bleiben. Lieber nutze ich die Zeit, um die Welt ein ganz kleines bisschen besser zu machen. Denn das bleibt.
Geld ist nur bunt bedrucktes Papier. Ist Papier kostbar?  

Sollte ich in die Politik gehen?

Sollte ein politischer Weg folgen? Möglich wäre es – mehrere Parteien haben bereits angefragt.
Aber wäre das wirklich gut?
Ein ungeheures Privileg besteht darin, eine eigene Meinung vertreten zu dürfen – unabhängig von Parteidisziplin und Koalitionszwängen. Keine Verpflichtung gegenüber Funktionären, keine Rücksicht auf Parteibücher.
Kein Wahlkampf, kein Sitz im Stadtrat, Landtag oder Bundestag, der verteidigt werden müsste.

Diese Freiheit ermöglicht es, klar zu bleiben – und der Politik weiter den Spiegel vorzuhalten.
Und dafür muss ich auf keine Demonstration gehen, ich greife einfach nur zu Stift und Tastatur.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine schöne Woche. 


Quellen:
Fotos: © T. Janus
Anmerkung der Redaktion: Für bessere Lesbarkeit verzichten wir in unseren Beiträgen weitestgehend auf geschlechtergerechte Sprache. Mehr dazu

 

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