Di. 7 Okt. 2025

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Aktuelle Stunde zu Steffen Krach – Hannover-Berlin-Konflikt

In der Region Hannover brodelt es – und niemand berichtet.

Während die finanzielle Lage der Region immer dramatischer wird und eine Erhöhung der ÖPNV-Ticketpreise ansteht, blieb ein bemerkenswerter Vorgang in der öffentlichen Wahrnehmung nahezu unbeachtet.
In der jüngsten „Aktuellen Stunde“ der Regionsversammlung ging es um nichts Geringeres als die Amtsführung und Zukunft von Regionspräsident Steffen Krach – und um die Frage, ob jemand, der Spitzenkandidat in Berlin werden will, gleichzeitig noch die Geschicke Hannovers lenken kann. Doch weder der NDR noch die großen Tageszeitungen griffen das Thema auf. Schweigen, wo Aufklärung nötig wäre?

Inoffizieller Spitzenkandidat der SPD Berlin macht offiziellen Spitzenwahlkampf

Die BSW-Fraktion in der Regionsversammlung hat die Aktuelle Stunde beantragt.
Dieser hat es in sich, hier könnt Ihr ihn komplett lesen. Ebenfalls könnt Ihr von jeder Fraktion Original-Sätze, daher die sind unverändert, nachlesen. Es sind jeweils die aus meiner Sicht prägnantesten Aussagen.
Das BSW hat in diesem Beitrag einen größeren Anteil, da die Fraktion die Aktuelle Stunde argumentativ auch untermauern musste.
Natürlich kommt auch der Regionspräsident mit Zitaten zu Wort. Und zum Abschluss findet Ihr von mir auch noch einen Kommentar zur Einordnung.

Antrag der BSW-Fraktion zur Aktuellen Stunde

Für alle, die sich ein eigenes Bild machen wollen:

👉 Zum vollständigen Antrag der BSW-Fraktion zur Aktuellen Stunde vom 23. September 2025
auf bsw-regionsfraktion-hannover.de

BSW – Fraktionsvorsitzende Jessica Kaußen

„Ihre Bilanz als Regionspräsident fällt mager aus.
Eine Krankenhausstrategie, die dazu führt, dass Notfallkapazitäten auf Nachbarkreise ausgelagert werden.
Eine S-Bahn-Privatisierung, die Pendler im Regen stehen lässt und viele Millionen zusätzliche Steuergelder verpulvert hat.
Die im Wahlkampf versprochen 10.000 Wohnungen für Hannover waren Luftschlösser und die fast 800 Millionen Euro Sanierungsrückstau bei den Berufsschulen zeigen, dass sie ein Ankündigungspolitiker sind.
Dass die Menschen in der Region nicht auch noch ihren Wahlkampf in Berlin finanzieren wollen, dürfte ihnen wohl selber klar sein.“

CDU – Bernward Schlossarek | Regionsvorsitzender

„2021 verlangte der damalige Regionspräsident Hauke Jagau, dass unsere CDU-Kandidatin und Dezernentin Christine Karrasch ihre Arbeitszeit akribisch erfassen musste. Er überreichte ihr eine Stempelkarte. Ein Vorgehen, dass für Dezernenten völlig unüblich war.
Und die Regionsverwaltung überwachte freundlich wie immer ihre Zeiterfassung. Mit anderen Worten. Bei einer CDU-Kandidatin war man penibel bis ins Detail.
Meiner Einschätzung nach ein Skandal. Da Herr Jagau, der hier zwei Mal kandidierte, seine Zeit nicht erfassen ließ.
Heute sagen wir ganz klar „Wir werden die gleichen Maßstäbe auch bei Herrn Krach anlegen. Wir wollen ihm allerdings nicht nahelegen, stempeln zu gehen.“

SPD -Regina Hogrefe – Vorsitzende der SPD-Regionsfraktion

„Darüber hinaus habe ich in meinem Berufsleben, und ich habe schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel, noch nie, aber noch nirgendwo, dass die Leistungen von Menschen in Führungspositionen nach Zeitstunden gemessen werden.
Da zählt einzig und allein das Ergebnis.“

„Die Zeit die wir hier für diese aktuelle Stunde aufwenden müssen, hätten wir besser für inhaltliche Debatten verwenden können.“

„Die Kollegen vom BSW haben sich offenbar die Mühe gemacht, die lokale Berliner Presselandschaft auszuwerten.
Wenn man schon etwas Großem auf der Spur ist, dann muss man schon mal Einsatz zeigen. Auch hier darf dich darauf hinweisen, dass wir uns im Jahr 2025 befinden. Berichterstattung und/oder Social-Media-Posts müssen nicht zwangsläufig unmittelbar gemacht werden, sondern können auch zeitversetzt erfolgen.“

Bündnis 90 Die Grünen – Oliver Kluck Fraktionsvorsitzender Regionsversammlung

„Er (Herr S. Krach) hat uns dann erzählt, wie er den Zeitplan hat.
Das war eine reine Informationsveranstaltung. Keine Absprachen im Hinterzimmer.
Dort hat er uns transparent und klar, das hat er die ganze Zeit gemacht, erklärt, wie die Abfolge ist, wann er gehen möchte.
Alles keine Absprachen, nur transparente Informationen, die nicht zu dem Zeitpunkt gekommen sind, wie Herr Krach sich das vorgestellt hat.“

AfD -Rene Kühn Stellvertretender Fraktionsvorsitzender

„Es geht hier schließlich nicht nur um rechtliche Fragen, sondern auch um Moral und Glaubwürdigkeit. Insbesondere für die Berliner.
Denn es ist nur wenige Monate her, als Herr Krach beteuerte, er sei sehr, sehr gerne Regionspräsident und habe in den kommenden Monaten und Jahren noch viel vor.
Eine Lüge, oder ein unfreiwilliges Eingeständnis der wahren Absicht. Denn viel vor hat er der Herr Krach, aber nicht für die Region Hannover sondern nur für sich selbst und seine Karriere.“

„Und wir werden genau beobachten, wie Sie diesen Auftrag weiterhin erfüllen werden, schließlich verbringen Sie jetzt schon viel Zeit in der Bundeshauptstadt und da ist es fraglich wie Sie Ihrem Amt hier angemessen nachkommen wollen.“

Fraktion Linke/Piraten – Bruno Wolf Fraktionsvorsitzender

„Ich mach es mal kurz. Es gab wohl selten ein Thema in der aktuellen Stunde, das so für parteipolitische Zwecke genutzt werden sollte wie es heute der Fall ist.
Formale Argumente auszugraben, um damit Stimmung zu machen, ist eigentlich eine technokratische Vorgehensweise, die mit praktischer und verantwortungsvoller Politik gar nichts zu tun hat, sondern es eigentlich reiner Populismus ist.“ 

Fraktion Mensch Umwelt Tierschutz & Freie Wähler – Rüdiger Nijenhof Fraktionsvorsitzender

„Ich möchte der Berliner SPD danken, das die Herrn Krach aufgestellt haben. Das finde ich gut.
Ich weiß, dass hat in Hannover zu viel Stirnrunzeln bei den eigenen Parteikollegen geführt. Ich finde das grundsätzlich super, dass Sie das jetzt durchziehen wollen und jetzt noch ein paar Monate bei uns bleiben wollen und gleichzeitig Wahlkampf machen.
Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg. Das wird eine anstrengende Nummer.“

Volt+ – Erik Breves Regionsversammlung & Regionsausschuss

„Für uns als die Fraktion Volt+ ist der angekündigte Wechsel des Regionspräsidenten nach Berlin ein ganz normaler demokratischer Vorgang.“

Einzelvertreter von „Die Hannoveraner“ – Jens Böning

„Sie müssen das auch übrigens nicht unbedingt selbst verkünden, dass Sie hier in der Region Hannover so scheinbar keine richtige Lust mehr haben. Das Ihnen das Amt des Regionspräsidenten im Vergleich zum Amt des Regierenden Bürgermeisters vielleicht ein bisschen zu profan ist. 

CDU/FDP Christiane Hinze stellvertretende Vorsitzende

„Und zwar Herr Krach muss ich jetzt mit Ihnen stinkesauer sein. Ich bin zwar kein Fußballer, aber seit dem Ihre Kandidatur bekannt geworden ist, hat Hannover 96 nicht einmal gewonnen. Und zu Hause haben Sie auch noch gegen Berlin verloren. Können Sie das wirklich verantworten hier wegzugehen?“

BSW Dr. Ulrich Wolf — Stellvertretender Fraktionsvorsitzender

„Unsere grundsätzliche Unzufriedenheit mit der bisherigen Amtsführung bleibt.“

Steffen Krach Regionspräsident

Noch kein offizieller Rücktritt

„Im Übrigen habe ich von meiner Seite nach außen hin noch keinerlei Informationen dazu gegeben.
Aber natürlich mich intern mit meinen Kolleginnen und Kollegen beraten. Und ja, es hat auch eine Runde mit den Fraktionsvorsitzenden aus dem Regionsausschuss gegeben.
Das ist auch völlig normal das wir über einen Übergang in den nächsten Monaten gesprochen haben. Aber wir sind da jetzt gerade in der Abstimmung mit der Kommunalaufsicht. Und wir werden das dann auch so schnell wie möglich der Regionsversammlung zuleiten.
Denn es muss die Regionsversammlung auch darüber beschließen. Und das ist geplant und deswegen kommen wir vielleicht ganz einfach mal zu den Fakten.
Das ist geplant für den Zeitpunkt nach der offiziellen Nominierung eines Parteitages. Jeder der politische engagiert ist, und das sind wir hier ja alle, wissen, das man erst dann offiziell Spitzenkandidat oder Spitzenkandidatin ist.
Und deswegen möchte ich darauf hinweisen.
Bisher gibt es einen Beschluss eines geschäftsführenden Landesvorstandes und der Parteitag beschließt darüber am 15. November und direkt im Anschluss werde ich dann auch eine Drucksache hier der Regionsversammlung zur Verfügung stellen.
Wenn es im Vorfeld darüber schon Klarheit gibt werde ich dann auch gerne den Regionsausschuss und weitere Gremien darüber informieren. 

Parallelwahlkampf und Amtsführung

Ansonsten werde ich aber auch alle Aufgaben die ich hier habe in der Regionsverwaltung, in der Regionsversammlung, in Ausschüssen, auch in den Aufsichtsgremien im übrigen.
Wir haben in der kommenden Woche eine sechsstündige Aufsichtsratssitzung im Klinikum Region Hannover mit dem Jahresabschluss. Und all diese Gremien werde ich natürlich, genau wie ich das in den letzten vier Jahren gemacht habe, auch in den nächsten Wochen und Monaten umsetzen.
Da kann man nach meiner Energie fragen Herr Schlossarek. Da könnte ich auf ein Plakat aus dem Wahlkampf 2022 verweisen.
Keine Krawatte, voller Energie hieß das.
Ich werde mich jetzt hier für die Regionsversammlung und die Regionsverwaltung einsetzen. Aber ich werde auch im Wahlkampf sein.
Das ist aber nichts völlig unübliches.“

Zeiterfassung zur Selbstkontrolle

„Ich mache seit dem 1. September auch selber Zeiterfassung.
Und zwar aus dem Grund, das ich natürlich auch selbst überprüfen möchte, ob ich hier diesen Aufgaben die ich habe auch weiterhin gerecht werde. Bisher habe ich den Eindruck, dass mir das ganz gut gelingt.“

Kommentar

Politisches Schlaglicht mit Nebenwirkung

In der Regionsversammlung ging es ganz schön zur Sache.
Die gesamte Opposition hat kräftig gegen den Regionspräsidenten ausgeteilt, das ist auch ihre Aufgabe und war daher vorhersehbar.
Das der Regionspräsident so unerwartet aufgeflogen ist, führt dazu, dass er in seiner Rede sich argumentativ selbst widerspricht. Sie wirkt in sich nicht durchdacht.

Rücktritt oder nur Taktik?

Er stellt fest, dass er seinen Rücktrittstermin der Öffentlichkeit noch gar nicht genannt hat.
Weil er es gar nicht kann, denn erst am 15. November wird über ihn in Berlin abgestimmt.
Andererseits stellt er fest, dass er jetzt parallel Wahlkampf in Berlin macht. Das ist nicht logisch und widerspricht sich selbst.
Wenn er von den Genossen im November nicht aufgestellt wird, dann ist der Wahlkampf der SPD in Berlin schon in den Anfängen gescheitert.
Gut möglich, dass die Partei dort dann nur auf dem 5. Platz landet. Könnte sein, dass er einfach durch den Stress unüberlegt redet?
Oder ist es sein Kalkül? Die Berliner Partei ist in sich total zerstritten. Will er die Genossen „zwingen“ ihn aufzustellen?

Kommunikationsdefizit der SPD

Die SPD-Fraktion der Region Hannover kommt mit ihrer Rede, so empfinde nicht nur ich das, absolut arrogant herüber.
Man malt das Bild, dass die Fraktion des BSW bergeweise Zeitungen blättert, um etwas zum Wahlkampf des Genossen Krach zu finden.
Liebe SPD, im Jahr 2025 ist das ganz einfach. Man muss nur bei Facebook der SPD-Berlin folgen und bekommt das mediale KRACH-Gewitter frei Haus. 

Siehe hier: Facebok Seite der SPD Berlin

Wahlkampf oder Verantwortung?

Wie der Wahlkampf bei der SPD läuft bekommen wir nebenbei auch erklärt.
Die Berliner sollen das Gefühl haben, das der Genosse sich permanent um sie kümmert.
Das muss dann aber gar nicht so sein, weil nur die Berichte zeitversetzt erscheinen.

Vertrauen ist gut, Kontrolle besser

Der Regionspräsident sagt, dass er jetzt Zeiterfassung macht. Prima. Mir reicht das nicht, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Ich habe zu ihm KEIN Vertrauen. Und deshalb habe ich auch persönlich, um die Prüfung durch die Kommunalaufsicht gebeten. Und auf deren Antwort kommt es an. Denn erst dann ist klar, wenn Herr Krach endlich zurücktritt.
Sollte er in Berlin im November scheitern, dann ist eine Rückkehr aktuell ausgeschlossen, denn die SPD der Region hat schon eine andere Kandidatin bekanntgegeben.


Quellen:
Fotos: © T. Janus
Persönliche Mitschrift – Regionsversammlung vom 23.09.2025
Anmerkung der Redaktion: Für bessere Lesbarkeit verzichten wir in unseren Beiträgen weitestgehend auf geschlechtergerechte Sprache. Mehr dazu

 

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