Nachhaltige Wärme in Sehnde
Stadt sichert Förderung für Klimaschutzprojekte
Sehnde rüstet sich für kommunale Wärmeplanung – klimafreundliches Heizen im Fokus
Die Stadt Sehnde hat frühzeitig die Weichen für eine nachhaltige Wärmeversorgung gestellt und bereits im Frühjahr einen Förderantrag beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eingereicht.
Damit konnte sie die finanzielle Unterstützung sichern, bevor die kommunale Wärmeplanung zur gesetzlichen Pflichtaufgabe wurde.
Die Kommunen in ganz Deutschland sind aufgefordert, Pläne für umweltfreundliche Heizsysteme vorzulegen. Der entsprechende Gesetzentwurf wurde vom Bundeskabinett am Mittwoch verabschiedet.
Vielfältige Ansätze für Umweltfreundlichkeit
Im Fokus der Wärmeplanung stehen private Wohngebäude, kommunale Einrichtungen und gewerbliche Gebäude. Die Planung soll Angaben darüber enthalten, wo eine Fernwärme-Versorgung geplant ist, wo Nahwärme aus erneuerbaren Quellen wie Biomasse oder Wasserstoffnetze eingesetzt werden sollen.
Frauke Lehrke, Klimaschutzmanagerin der Stadt Sehnde, äußerte sich erfreut über die vorausschauende Maßnahme: „Dank der finanziellen Förderung können wir eine umfassende Wärmeplanung erstellen lassen, ohne den kommunalen Haushalt zu belasten.“
Heizsysteme im Wandel – Neue Anforderungen für Hausbesitzer
Die Wärmeplanung hat auch Auswirkungen auf Hausbesitzer, da sie die Auswahl der Heizsysteme beeinflusst.
Das kommende Gebäudeenergiegesetz wird eine Anforderung von mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energien für neue Heizungen vorschreiben, sobald die kommunale Wärmeplanung vorliegt. In Sehnde wird dies voraussichtlich ab Frühjahr 2025 gelten.
Die Möglichkeit einer eigenen Wärmepumpe wird gegebenenfalls überflüssig, wenn Nah- oder Fernwärmenetze in Sehnde aufgebaut werden. Die Verunsicherung unter den Hausbesitzern ist spürbar, daher strebt die Stadtverwaltung eine rasche Klarstellung an. Godehard Kraft, Fachdienstleiter für Stadtentwicklung, betonte jedoch, dass die Entwicklung eines klimaneutralen Wärmeversorgungsplans bis 2045 eine gründliche, einjährige Planungszeit erfordert, die in Zusammenarbeit mit externen Fachplanern und der Bevölkerung durchgeführt werden soll.
Technologische Herausforderungen und Chancen
Einige Bürger schlugen vor, das Sehnder Kalibergwerk für geothermische Zwecke oder als Wärmespeicher zu nutzen. Die Kali & Salz AG sieht dies jedoch momentan nicht als Option aufgrund von technischen Risiken im bereits gefluteten Bergwerk Friedrichshall-Hugo.
Trotzdem gibt es zahlreiche andere Szenarien und Technologien, die auf den ermittelten Wärmebedarf in Sehnde abzielen und im Verlauf des Planungsprozesses kommuniziert werden.
Die Umsetzung des kommunalen Wärmeplans wird Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern, aber er wird zur langfristigen Wärmeversorgung beitragen.
Beratungsangebote für Hausbesitzer: Individuelle Lösungen finden
Frauke Lehrke betonte, dass die Wärmewende finanzielle Anstrengungen erfordert, und ermutigte Hausbesitzer, die vorhandenen Beratungsangebote zu nutzen, um die beste Heizungslösung zu finden.
Für interessierte Bürger bietet die Stadt Sehnde verschiedene Beratungsangebote an:
- Energieberatung im Rathaus Sehnde in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Termine unter: 0800-809 802 400 oder auf www.sehnde.de (Stichwort: Energieberatung).
- Online-Energieberatung in Kooperation mit der Klimaschutzagentur Region Hannover: https://klimaschutzagentur.de/fuer-hausbesitzende/
- Auftaktveranstaltung für Einwohner und Hausbesitzer in Bolzum und Wehmingen im Rahmen des energetischen Quartierskonzepts am 13.09. von 18 bis 20 Uhr im Klimazentrum Sehnde.
- Präsenzveranstaltung in der KGS Sehnde »Mein Klimacoach – Wärmepumpe und Co« am 6.11.2023 inklusive Unternehmensausstellung in Kooperation mit der Klimaschutzagentur Hannover (Programm folgt).
Quellen:
Foto(s): Bild von kjpargeter auf Freepik
Pressemeldung: Stadt Sehnde
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