Am kommenden Mittwoch (12. Februar 2025) findet um 18.00 Uhr die nächste öffentliche Ratssitzung im Kurt-Hirschfeld-Forum in der Burgdorfer Straße statt.
Ich schaue immer vorab auf die Tagesordnungspunkte. Überrascht stelle ich fest, dass die CDU/FDP-Gruppe einen Antrag gestellt hat.
Und der hat es in sich.
Resolution des Rates der Stadt Lehrte zur medizinischen Versorgung nach Schließung des Lehrter Krankenhauses
Der Rat der Stadt Lehrte beschließt folgende Resolution:
- Der Rat der Stadt Lehrte verlangt die Einhaltung des Versprechens von Regionspräsident
Steffen Krach, dass sich die medizinische Versorgung nach Schließung des Lehrter Krankenhauses verbessern wird. - Der Rat der Stadt Lehrte fordert die schnellstmögliche Einrichtung eines hochmodernen Regionalen Gesundheitszentrums (RGZ)
im Rahmen eines Gesundheitscampus in den Bestandsgebäuden des Lehrter Krankenhauses durch die Krankenhausgesellschaft Region Hannover (KRH). - Der Rat der Stadt fordert, dass die Bestandsimmobilien in ihrer Gesamtheit hierbei zu erhalten und in die Planungen der Nachnutzung einzubeziehen (Zukunftskonzept) sind. Ein Leerstand ist nicht zu akzeptieren.
- Der Rat der Stadt Lehrte fordert, die Stadt Lehrte insbesondere bei der inhaltlichen Ausgestaltung und der Festlegung des zukünftigen bedarfsorientierten Leistungsangebotes im zukünftigen RGZ seitens der KRH als Partnerin auf Augenhöhe anzuerkennen, um eigene Ideen und Vorstellungen einbringen, diskutieren und einfordern zu können.
- Der Rat der Stadt Lehrte fordert, dass seitens der KRH die im Rahmen eines am 13.04.2024 durchgeführten Auftaktworkshops erarbeiteten Kernforderungen der Lehrter Politik gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Verwaltung, Ärzteschaft und weiteren Akteuren als Planungsgrundlage für die inhaltliche Ausgestaltung anerkannt werden, z. B.:
- muss die Stelle einer Durchgangsärztin/eines Durchgangsarztes gesichert werden,
- sind die Kapazitäten in den Notaufnahmen zu erhöhen, um eine angemessene Notfallversorgung zu gewährleisten,
- ist für die ambulante Notfallversorgung eine 24/7-Bereitschaft von chirurgischen, radiologischen und internistischen Fachärzten im RGZ sicherzustellen und
- muss die Bettenkapazität anstatt der angekündigten 10 Betten 25 Betten umfassen.
- Der Rat der Stadt Lehrte fordert eine bedarfsgerechte Gestaltung der Übergangszeit bis zur Inbetriebnahme des RGZ. Insbesondere durch den Wegfall der chirurgischen Abteilungen im Krankenhaus Lehrte besteht schon jetzt eine akute Überbelastung der chirurgischen Versorgung im KREIS OST. Es sind Ersatzkapazitäten dauerhaft zu schaffen, um eine ambulante chirurgische Notfallversorgung sicherzustellen.
Resolution weist das Konzept des KRH komplett zurück
Diese Resolution enthält bei weitem mehr, als das, was das KRH für die Zukunft in Lehrte plant.
Viel mehr Betten, eine wirkliche 24/7-ambulante Notfallversorgung mit den entsprechenden Fachärzten, sie duldet keinen Leerstand des Bestandsgebäudes und vieles mehr.
Nein, das wird niemals ein Krankenhaus ersetzen, aber es würde die medizinische Versorgung bei uns erheblich und dauerhaft verbessern. Ein medizinisches Zentrum in Lehrte, in dem man rund um die Uhr und auch am Wochenende Hilfe erhalten kann.
Eigentlich müsste jeder Lehrter und jeder Politiker dazu JA sagen, aber …
Werden sich nun SPD und Grüne für die Lehrter entscheiden?
SPD-Lehrte und Grüne Lehrte sind komplett gescheitert.
Sie haben ihre Stimme für die Krankenhausschließung gegeben und hatten wahrscheinlich gehofft, dass das KRH und der SPD-Regionspräsident für einen zügigen Neubau des RGZ, eine Aufrechterhaltung des Krankenhausbetriebs mit einer funktionierenden
24/7-Notfallversorgung, bis zur Inbetriebnahme des RGZ sorgen würde.
Jetzt stehen beide Parteien mit leeren Händen da. Das Krankenhaus haben sie geopfert, aber die Versprechen sind nicht eingelöst worden.
Die Abstimmung über diesen Antrag wird jetzt zeigen, ob sich SPD und Grüne aus Lehrte für oder gegen die eigenen Bürger und Wähler entscheiden werden, oder ob sie sich für die Parteidisziplin entscheiden. In diesem Fall werden diese für viele viele Jahre das Vertrauen der Bürger verloren haben.
Quellen:
Fotos: © T.Janus | © CDU-Lehrte
Anmerkung der Redaktion: Für bessere Lesbarkeit verzichten wir in unseren Beiträgen weitestgehend auf geschlechtergerechte Sprache. Mehr dazu