Vögel vs. Rehkitze – Wenn Bürokraten Drohnen jagen
Obwohl dieses Thema als Satire dargestellt wird, ist es ein ernstes Anliegen.
In der idyllischen Region Hannover zeigt die Untere Naturschutzbehörde, wie man Probleme lösen kann – oder auch nicht. Während die Landwirte sich mit der Heuernte abmühen und Jäger verzweifelt nach Rehkitzen Ausschau halten, greift die Behörde mit einer strengen Hand durch. Drohnen zur Rehkitzrettung? Nicht mit uns!
Die unsichtbare Gefahr der Drohnen
Am Steinhuder Meer hat sich ein Jäger erdreistet, eine Drohne zur Rettung kleiner Rehkitze einzusetzen.
Die Antwort der Naturschutzbehörde kam prompt: „Keine Drohnen im Naturschutzgebiet!“, hieß es. Die Begründung? Vögel könnten sich gestört fühlen. Schließlich ist es eine bekannte Tatsache, dass Vögel ihre täglichen Yoga-Übungen im Naturschutzgebiet brauchen, und da passen keine Drohnen ins Bild.
Hunde statt Hightech
Oliver Brandt, seines Zeichens Burgdorfer Regionsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion, ist perplex. „Warum die leisen Drohnen verbannen und stattdessen Hunde losschicken?“, fragt er sich. Vielleicht, weil Hunde die Vögel freundlicher wecken? Oder weil das Bellen der Hunde als beruhigender Soundtrack des Naturschutzgebiets gilt?
Anfrage mit Nachgeschmack
Brandt hat deshalb eine Anfrage mit acht tiefschürfenden Fragen an die Regionsverwaltung gestellt. Diese Fragen umfassen unter anderem:
- Ist der Unteren Naturschutzbehörde bekannt, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium und die niedersächsische Bingo-Umweltstiftung die Rehkitzrettung mit Drohnen fördern und unterstützen?
- Ist die Rechtsauffassung der Regionsverwaltung landesweit abgestimmt oder handelt es sich um eine eigenständige Entscheidung der Region Hannover?
- Wurde die neue Rechtsauffassung im Vorfeld mit dem Jagdbeirat, dem Kreisjägermeister, Naturschutzverbänden oder dem Landvolk beraten oder zumindest kommuniziert? Falls ja, wann und wer war beteiligt?
- Bedeutet die Aussage, dass der Schutz der Vögel im EU-Vogelschutzgebiet höher bewertet wird als der Schutz von Rehkitzen, dass Tod und Verstümmelung von Rehkitzen als weniger schlimm angesehen werden?
- Teilt die Untere Naturschutzbehörde die Auffassung, dass Landwirte und Maschinenführer gesetzlich verpflichtet sind, Wiesenflächen vor der Mahd abzusuchen und sich bei Unterlassen strafbar machen?
- Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse belegen, dass die zeitintensive Absuche mit Menschen und Hunden weniger störanfällig ist als die Absuche mit Drohnen? Wie begründet die Regionsverwaltung diese Entscheidung fachlich?
- Ist der Unteren Naturschutzbehörde bekannt, dass Jäger bei der Kitzrettung auch Gelege markieren, um sie vor dem Mähen zu schützen?
- Wurde das Drohnenverbot auch in anderen Vogel- oder Naturschutzgebieten ausgesprochen? Wenn ja, in welchen?
Brandt fordert schnelle Klarheit und Rechtssicherheit für die Landwirte, die strafrechtliche Konsequenzen fürchten, wenn Rehkitze beim Mähen getötet werden. „Andere Naturschutzbehörden, zum Beispiel im benachbarten Heidekreis, zeigen sich deutlich kooperativer und erlauben Drohnenflüge in Naturschutzgebieten, um Rehkitze und andere Jungtiere in Sicherheit zu bringen. Warum ist das in der Region Hannover nicht möglich?“, fragt Brandt.
Vergleich mit anderen Regionen
Im benachbarten Heidekreis geht man den modernen Weg: Drohnen sind erlaubt und retten Rehkitze in Naturschutzgebieten. Doch in Hannover bleibt man der Tradition treu. „Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?“, scheint das Motto zu sein. Landwirte und Jäger schütteln den Kopf und warten gespannt auf die Antwort der Unteren Naturschutzbehörde.
Bürokratenlogik – Eine Fallstudie
Für die Landwirte in Hannover ist die Lage klar: Sie brauchen Drohnen, keine zusätzlichen Hürden. Aber vielleicht ist die Bürokratie ja der Meinung, dass ein bisschen Chaos gut für die Gesundheit ist. Wie sonst ließe sich erklären, dass der Schutz von Vögeln wichtiger ist als das Leben von Rehkitzen?
Am Ende bleibt eine Frage: Wann erkennt die Bürokratie, dass Hightech und Naturschutz Hand in Hand gehen können? Bis dahin bleibt es spannend, welche weiteren kreativen Vorschläge die Behörde aus dem Hut zaubert.
Quellen:
Fotos: © Oliver Brandt
Pressemeldung: CDU-Fraktion Region Hannover
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