Do. 4 Dez. 2025

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StartNiedersachsenLehrteAus Lehrte verlegt – und verlassen? Der stille Exodus im KRH

Aus Lehrte verlegt – und verlassen? Der stille Exodus im KRH

Wir hatten Zweibettzimmer. Jetzt haben wir Dreibettzimmer.

Mit der Mehrheit von SPD und Grünen in der Regionsversammlung wurde die sogenannte »Medizinstrategie 2030« verabschiedet. Eines ihrer Ziele, so erklärt es die Region Hannover selbst, ist: Für die Beschäftigten im KRH sichere Arbeitsplätze, gute Arbeitsbedingungen und ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen.

Die Regionsversammlung hat in ihrer Sitzung am 23.05.2023 den Plänen zum Umbau des kommunalen Klinikums zugestimmt und die Geschäftsführung des KRH mit der Umsetzung der Medizinstrategie 2030 beauftragt.

Hier findet ihr die Pressemeldung der Region vom 23. Mai 2023 dazu: Region Hannover – Medizinstrategie 2030

Rückblick – Meine Fragen an den Gesundheitsausschuss

Vor einem Jahr war ich im Gesundheitsausschuss der Region Hannover. Dieser soll diese sogenannte »Medizinstrategie 2030« eng begleiten. An den SPD-Regionspräsidenten und Aufsichtsratsvorsitzenden des KRH richtete ich einige Fragen.
Eine zum wichtigsten Gut des KRH, die Pflegekräfte und Ärzte.

Reihenweise hatten bereits damals Mitarbeiter aus Lehrte gekündigt. Viele hatten das KRH komplett verlassen.
Seine Antwort: „Im gesamten KRH haben wir keine größeren Abgänge von Personal, keine Auffälligkeiten. Es gibt wenig Beschwerden. Wie man hört, sind die Mitarbeiter in GBW gut angekommen und aufgenommen worden.“
Allerdings ist die Realität offensichtlich eine andere, das erfahren wir nun durch das KRH selbst.

Podcast des KRH widmet sich dem Umzug des Lehrter Krankenhauses

In Folge 61 kommen Christian Bitsch (Bereichsleitung Innere Medizin, Pflege), Dr. Dirk Huber (Leitender Oberarzt der Anästhesie) und Birgit Tillmann (Stationsleitung Innere Medizin) zu Wort.
Norbert Klötzke-Zebrovski und Steffen Ellerhoff sind vom KRH dabei.
Hört Euch gerne den gesamten Podcast an, er dauert 41 Minuten.

Spotify: © Der KRH Podcast – Folge 61 – „Nach dem Umzug ist vor dem Umzug“

Es sind noch 7 von 20 Mitarbeitern da

Auf einige sehr spannende Aussagen möchte ich Euch hinweisen. Diese hat Birgit Tillmann gemacht

Minute 5.10:
„Die Station läuft. Klar gibt so ein paar Mitarbeiter, die eben aufgrund der Anbindung dann doch gegangen sind, obwohl sie zuerst mitgekommen sind.“

Minute 7.30:
„Wie kommen wir hier her? Zumindest für die Kollegen, die kein Auto haben. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist es nicht ganz so schön. Auf jeden Fall weiß ich von einer, die dann eben dann auch gegangen ist, dass man eine Stunde vorher mit dem Bus und eine Stunde später noch mit dem Bus fahren muss. Ist dann in der Summe schon ganz schön viel.“
Selbst der ehemalige Pressesprecher des KRH Steffen Ellerhoff wirft ein: „Ist zu viel.“.

Minute 9.20:
„Also bei dieser APP weiß ich wirklich von niemandem, der das gemacht hat.“ – hier geht es um das SPRINTI- und das APP-Angebot des KRH.

Minute 13.30:
„Na, meine Truppe ist nun ja etwas geschrumpft, muss ich sagen. Ich glaube, es sind jetzt noch 7 oder so, die wirklich noch da sind aus Lehrte.“ Nachfrage von Steffen Ellerhoff „Von?“
„Naja, von ursprünglich so knapp 20. Das ist schon eine ganze Menge.“

Minute 14.10:
„Man muss ja auch sagen, wir hatten in Lehrte eine Station mit zwei Fluren. Wir hatten 42 Betten. Wir hatten einfach mehr Platz. Und auch so für uns auch einen Aufenthaltsraum.
Das ist, glaube ich, auch für die meisten das, wo sie sich nach sehnen. Einfach Platz zu haben. Das merkt man auch so auf den Fluren. Dann ist es eng. Dann fährt dann immer jemand durch. Wir hatten halt Zweibettzimmer. Jetzt haben wir Dreibettzimmer.
Ich würde einfach sagen, das sind die Rahmenbedingungen, die Räumlichkeiten, die die meiste Traurigkeit auslöst.“

Minute 24.20:
„Ein großer Blick glaube ich, ist jetzt auf den Neubau gerichtet. Das ist jetzt so das spannende.
Das ist auch ganz oft im Gespräch. Die Frage kommt das wirklich?“

Was macht das KRH mit dem Geld der Steuerzahler?

Ein Patient des KRH hat mir ein Bild vom Frühstück geschickt. Das sieht weder gesund noch einladend aus. Liegt es am Geld?

Im Oktober 2024 hatte das KRH einen Pop-up-Store in der Niki-de-Saint-Phalle-Promenade 62 im Hauptbahnhof unter Gleis 2 eröffnet.

Für viele zehntausende Euro. Wofür habe ich nicht verstanden, zumal wenn man zeitgleich im KRH tausende Quadratmeter ungenutzt hat!

Jetzt hat dieser Pop-up-Store endlich nach vielen Monaten geschlossen. Die Steuerzahler sichern mit vielen, vielen Millionen Euro das Überleben des KRH. Ob es so wohl gut ausgegeben ist?

PS: Vielen Dank für Eure zahlreichen Anregungen, Tipps, Fotos und die vielen Gespräche zum Thema.
Ich bleibe natürlich weiter dran und stelle den Verantwortlichen in der Politik meine Erkenntnisse zur Verfügung.


Quellen:
Fotos: © T. Janus
Anmerkung der Redaktion: Für bessere Lesbarkeit verzichten wir in unseren Beiträgen weitestgehend auf geschlechtergerechte Sprache. Mehr dazu

 

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