Lehrter Landesstraßen in desolatem Zustand – Heike Koehler fordert mehr Tempo bei Sanierungen
Austausch mit Landesstraßenbehörde – Kritik aus Kommunen und Politik
„Der Zustand vieler Landesstraßen im Raum Lehrte ist weiterhin untragbar.“ Mit klaren Worten eröffnete Heike Koehler (CDU), Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis, ein Gespräch mit der Landesstraßenbaubehörde Niedersachsen. Auf ihre Initiative hin kamen kürzlich Armin Hapke, Ortsbürgermeister von Sievershausen, und Conrad Vinken, Fachbereichsleiter der Stadt Lehrte, zu einem Austausch mit der Behörde zusammen.
Im Mittelpunkt standen die stark belasteten Streckenabschnitte der L 385 im Bereich am Rehwinkel, die L 412 sowie die L 413 bei Sievershausen.
Tempolimit 10 – Symbol für den Ernst der Lage
Die Situation sei nicht neu, doch sie habe sich weiter verschärft. Teilweise gilt auf den betroffenen Straßenabschnitten bereits ein Tempolimit von 10 km/h. Für Heike Koehler ist das ein deutliches Warnsignal: „Was wir hier erleben, ist nicht mehr hinnehmbar. Der Zustand der L 385, der L 412 und der L 413 ist ein Risiko für alle, die täglich auf diesen Straßen unterwegs sind.“
Sie fordert: „Die Menschen vor Ort und auch die kommunalen Vertreter erwarten berechtigterweise konkrete Schritte. Es reicht nicht mehr, nur Planungen anzukündigen. Jetzt müssen Taten folgen.“
Planungen laufen – Umsetzung dauert
Die Landesbehörde teilte mit, dass im Bereich der L 385 bereits eine Vermessung erfolgt sei. Der Ausbau des dortigen Unfallschwerpunkts sei in Planung, die Umsetzung aber frühestens in drei bis fünf Jahren möglich. Für die L 412 und L 413, insbesondere rund um Sievershausen, wurde der Sanierungsbedarf ebenfalls anerkannt. Sie rangieren nun auf Platz zwei der internen Prioritätenliste.



Finanzierungslücke bremst Fortschritt
Das eigentliche Problem liegt jedoch bei den Finanzen. Während das Land Niedersachsen derzeit rund 109 Millionen Euro jährlich für Straßenbaumaßnahmen bereitstellt, wären laut Fachleuten mindestens 140 bis 150 Millionen notwendig, um den Rückstau wirksam anzugehen.
Armin Hapke brachte die Lage auf den Punkt: „Die Situation vor Ort ist nicht nur frustrierend, sondern gefährlich. Die Geduld der Menschen ist am Ende. Jetzt müssen wir Ergebnisse sehen.“
Mehr als nur drei Straßen – Infrastruktur leidet auch andernorts
Neben den genannten Landesstraßen wurden im Gespräch auch weitere regionale Projekte angesprochen: darunter die geplante Westtangente in Lehrte, die Sanierung der B 188-Ortsumgehung sowie die Radwegverbindung zwischen Burgdorf und Uetze.
Gemeinsam betonten die Teilnehmenden: Der ländliche Raum dürfe nicht weiter zurückgestellt werden.
„Es darf nicht sein, dass Lehrte immer wieder hinten angestellt wird“, so Heike Koehler. „Wir erwarten vom Land eine klare Priorisierung und deutlich mehr Mittel für konkrete Maßnahmen vor Ort.“
Redaktionelle Ergänzung – Blick auf kommunale Straßen lohnt sich ebenfalls


Auch jenseits der Landesstraßen zeigt sich vielerorts ein erheblicher Sanierungsbedarf im Lehrter Stadtgebiet. Zahlreiche kommunale Verkehrswege sind in ähnlich schlechtem Zustand, was die Situation für Verkehrsteilnehmer zusätzlich erschwert. Eine umfassende Lösung für Lehrtes Infrastruktur erfordert daher nicht nur landesseitige Maßnahmen, sondern auch gezielte Investitionen auf kommunaler Ebene.
Wie erleben Sie den Zustand der Straßen in Ihrer Umgebung? Reichen die angekündigten Schritte aus – oder braucht es jetzt mehr Druck?
Quellen:
Fotos: © P.R.-F. & S.M.R.
Pressemeldung: CDU
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