Mo, 6, Mai, 2024, 01:05

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StartRatgeber & MagazinKolumnenSchwarzer Samstag – Lehrter Krankenhaus

Schwarzer Samstag – Lehrter Krankenhaus

Krankenhaus schließt – Zwiespältige Gefühle

Wut. Trauer. Schmerz. Was bleibt an so einem Tag? Seit 16 Monaten kämpfe ich für unser Krankenhaus voller Leidenschaft. Eigentlich sollte ich dies nicht tun. Dafür gibt es doch gewählte Politiker und Parteien. Dachte ich.

Der Kampf gegen die Politik

Zwei Parteien haben versagt. Deren Politiker haben gegen die Stadt, gegen das Krankenhaus, gegen die Bürger gehandelt. Politiker lügen, sagen viele. Ja, ich habe Politiker kennengelernt, die lügen. Regionspräsidenten sogar. Regionsabgeordnete, die der Zeitung sagen, dass sie ihre Wähler vertreten müssen. Und dann gegen diese stimmen. Landtagsabgeordnete, die einfach schweigen, obwohl sie reden müssten.
Ja, diese Politiker sind schlecht.

Lob an engagierte Politiker

Aber es gibt doch noch die vielen anderen. Ich habe so viele tolle und engagierte Politiker kennengelernt. Aus fast allen Fraktionen. Mit Herzblut, mit Leidenschaft. Die machen das nicht wegen des Geldes. Die machen das nicht wegen der Partei. Sie machen das, weil sie unsere Stadt positiv verändern wollen. Sie hetzen von einem Termin in den anderen. Schreiben am Sonntagabend Reden.

Dank an die Mitarbeiter des Krankenhauses

Auch mein persönlicher Dank und auch meine Tränen gehen an die Mitarbeiter des Lehrter Krankenhauses. Danke, dass es Euch gibt. Danke, dass Ihr Euch so für Eure Patienten engagiert. Nicht wegen, sondern trotz des KRH.

Die Stimme der Basis

Und die Basis. Klar flogen in vielen Chats oder Gesprächen die Fetzen. Dennoch ist man in persönlichen Gesprächen sehr nett und ausgesprochen neugierig aufeinander. Fraktionsübergreifend. Sorry, liebe Basis-SPD-Mitglieder. Ja, ich möchte noch einige von Euch persönlich kennenlernen, sobald ich es schaffe.

Die Hoffnung der älteren Generation

Ich habe so viele ältere Bürger kennenlernen können. Mit völlig unterschiedlichen Biografien. Die Nachkriegsgeneration, welche Deutschland aufgebaut und ihr Leben in Lehrte verbracht hat. Die darauf hofften, auch mit 70, 80 oder gar 90 gut medizinisch versorgt zu werden. Eine Generation von Menschen, die jetzt, teilweise auf Krücken, zu jeder Ratssitzung kommen. Jetzt wollen diese Menschen die Partei, die sie immer gewählt haben, nie wieder wählen. Warum? Weil sie sich betrogen fühlen. Ich hatte Tränen in den Augen, wenn mir Bürger von ihrer Krebserkrankung oder ihrer Schmerztherapie erzählt haben. Bürger, die nicht wissen, wie sie jetzt mit ihren chronischen Krankheiten umgehen sollen, wenn das Krankenhaus weg ist.

Unvergessliche Begegnungen

Ich habe gelacht, als ich das letzte Baby, das im Lehrter Krankenhaus geboren worden ist, durch einen Zufall kennengelernt habe. Heute ein richtig starker Mann.

Auseinandersetzung im digitalen Raum

In einigen Chats habe ich sehr merkwürdige Bekanntschaften gemacht. Da gab es doch tatsächlich beauftragte User, die vorgeschickt wurden, mich als NAZI zu diffamieren. Mich zu provozieren. Mich mundtot zu machen. Teilweise kamen die von außerhalb. Beauftragt von Politikern, die sich als weltoffen und nicht ausgrenzend präsentieren in ihrer Partei. Da pöbelten manchmal sogar die Söhne von Politikern. Richtig skurril wurde es, als die Ehefrau eines Politikers, die übrigens Kommunikationswissenschaft studiert hat, eine Frage zu angefressenen Pflanzen im Garten stellte, nur um meinen Post nach hinten zu schieben.

Kritik an der Berichterstattung

Richtig wütend haben mich die »Hurra, wir ziehen jetzt nach GBW«-Artikel der letzten Tage aus dem Hannoverschen Zeitungs-Verlag gemacht. Da präsentiert dieser Verlag, der zu 23 % der SPD gehört, Mitarbeiter, die sich riesig und motiviert über den Umzug nach GBW freuen. Allerdings wird dabei aus meiner Sicht ignoriert, dass diese in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen, weil sie beim KRH arbeiten und ihren Job behalten wollen.

Aber, es gibt die vielen, vielen Mitarbeiter unseres Krankenhauses, die ganz anders denken. Die freuen sich nicht über den Umzug. Die wollen nicht umziehen. Sie fühlen sich richtig schlecht behandelt durch das KRH. Sie vertrauen mir, einem wildfremden Menschen mehr, als sie ihrer Geschäftsleitung vertrauen. Viele, viele Pflegekräfte und auch Ärzte haben gekündigt und das KRH für immer verlassen. Weil sie enttäuscht sind von der Führung.

Das drohende Ende der medizinischen Versorgung

Leider passiert jetzt das, wovor die Opposition und unser Bürgermeister im Lehrter Rat immer gewarnt haben. Die medizinische Versorgung verschlechtert sich drastisch. JETZT. Unser Krankenhaus schließt. Alternativen nicht in Sicht. Ein RGZ ist auch heute nicht beantragt oder geplant. SPD und Grüne in Lehrte werden sich erneuern müssen, wenn sie bei den Wählern in der Zukunft noch eine Chance haben wollen.
Das wird mit den alten Köpfen nicht funktionieren. Dafür wird die Basis sorgen.

Die Gemeinschaft steht zusammen

Und was machen wir Lehrter? Wir müssen jetzt weiterkämpfen.
Für eine beste mögliche medizinische Versorgung.
Druck auf Rot/Grün in der Region machen, damit zumindest das RGZ endlich beantragt wird.
Da muss keiner etwas schönreden, die haben versagt.
Sie sollen endlich den Bürgermeister unterstützen. Ehrlich unterstützen.
Wir kämpfen jetzt um möglichst viele stationäre Betten, um Stationen, um eine 24/7-Notfallversorgung, um eine sinnvolle Nachnutzung unseres Krankenhauses.
Wir wollen keinen jahrelangen Leerstand wie in Springe. Auch wollen wir keine Flüchtlingsunterkunft im Krankenhaus. Wir wollen eine medizinische Versorgung, die den Namen auch verdient.
Deshalb mache ich weiter. Macht bitte alle mit! Wir schaffen das nur zusammen!
In einer Woche veranstaltet unser Bürgermeister einen Workshop mit Fachleuten aus dem medizinischen Bereich. Hier sollen Möglichkeiten erörtert werden, Lehrtes medizinische Versorgung nach der Schließung des Krankenhauses zu verbessern und zu entwickeln. Ich werde berichten …


Quellen:
Fotos: © Thomas Janus / © CDU – Lehrte
Anmerkung der Redaktion: Für bessere Lesbarkeit verzichten wir in unseren Beiträgen weitestgehend auf geschlechtergerechte Sprache. Mehr dazu

 

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