Zukünftiges Mega – Logistikzentrum
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Aligse und ALDI – Das größte Zentrallager von ALDI Nord in Planung?
Einige Aligser haben schon einen Namen für das neue Wahrzeichen: KOTZKLOTZ.
Jetzt stehe ich hier unter einer alten Stieleiche und schaue auf das Monument aus Beton.
Das Gelände hat eine Fläche von 170.000 qm, was der Fläche von 24! Fußballfeldern entspricht. Davon sind zudem 120.000 qm versiegelt. Die Hallen sind 327 m lang, 154 m breit, 17,5 m hoch. Es soll 87 LkW-Laderampen geben.
Vergleich mit dem alten Lager
Natürlich kenne ich auch das alte Lager in Sievershausen. Hier arbeiten derzeit 230 Mitarbeiter und beliefern 76 Filialen. In den letzten Tagen habe ich hunderte Seiten von Bauanträgen, Pressemitteilungen und Gutachten zum Thema gelesen. ALDI verwendet ausschließlich zwei Wörter zur Begründung des Umzugs „Verlagerungswunsch“ und „Alternativstandort“. Das kann es nicht sein, es ist eine Konzentration.
Zukunft der Logistik bei ALDI Nord
Ab 2025 wird es in ganz Niedersachsen noch vier Logistikzentren von ALDI Nord in Niedersachsen geben. Lehrte, Lingen, Stelle und Hann. Münden.
Lehrte ist mit der Eröffnung im Oktober zudem das Größte. Rinteln und Salzgitter schließen außerdem. 146 Filialen müssen also auf die vier Logistikstandorte verteilt werden.
Die schaue ich mir näher an. Hann. Münden ist das älteste und an seiner Kapazitätsgrenze. 2015 wollte ALDI im 10-km-Umkreis ein ähnliches Neubau-Projekt starten, was aber gescheitert ist. Nach meiner Einschätzung wird Hann. Münden in naher Zukunft ebenfalls geschlossen werden. Das Lager in Stelle ist neu eröffnet und versorgt somit viele Filialen im Hamburger Raum. Von der Struktur ist die Versorgung von Großstädten anspruchsvoller und personalintensiver. Hier gibt es noch viele kleine und nicht modernisierte Filialen mit wenig Lagerflächen.
Lingen als Modell für die Zukunft
Ich schaue mir Lingen intensiv an und sehe viele Ähnlichkeiten zu unserer Region.
Viele neue, große und modernisierte Filialen. Viele Filialen befinden sich zudem außerhalb der Wohnbebauung, was Nachtanlieferungen möglich macht. Die Filialen haben oft ein Lager, das somit mindestens eine LKW-Ladung fassen kann. So können die LKW optimal genutzt werden. Im Laufe des Tages können zudem Filialen im Nahbereich angefahren werden, in den Nachtstunden weitere Filialen im Fernbereich. Und genau diese Zahlen liefert der Standort Lingen. Man hat hier das bestehende Lager von 30.000 qm auf 40.000 qm erweitert und beliefert damit 101 Filialen.
Die Konzentration als Realität
Nimmt man Lingen als Grundlage, sind nach Fertigstellung 112 Filialen von Lehrte aus zu beliefern. In Lehrte haben wir einen Neubau, der auf dem Reißbrett optimal nach neuesten logistischen Erfahrungen errichtet wird. Ich gehe davon aus, dass mit Fertigstellung im Oktober aus dem Stand 120 Filialen versorgt werden können. Und damit wird aus einer Verlagerung eine Konzentration. 50 Prozent mehr Filialen, 50 Prozent mehr LKW, 50 Prozent mehr Lärm. Das gehört zur Wahrheit dazu.
Ein Blick in die Zukunft und ein Tipp an die Politik
Da die Konzentration bei ALDI Nord weiterläuft, rechne ich mit der baldigen Beantragung des 2. Bauabschnitts. Die ALDI Zentrallogistik in Aligse ist mit 69.500 qm dann das größte Zentrallager bei ALDI Nord. Die anderen Lager haben diese Flächenreserven nicht. Wenn Ortsfremde in der Zukunft Aligse finden wollen, reicht dann die Erklärung: ALIGSE BEI ALDI!
Ich habe noch einen Tipp an die Politik, die bestimmt das Gespräch mit ALDI nach den neuen Erkenntnissen führen wird. In der Zentrallogistik von ALDI Nord in Barleben bei Magdeburg gibt es seit einiger Zeit keine lauten Lautsprecherdurchsagen mehr. Hier werden geräuschlose Pager genutzt. Das wäre sicher auch etwas für Aligse.
Quellen:
Foto(s): © Thomas Janus
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