Zeitreise ins Burgdorf der Vergangenheit
Neue Ausstellung über Burgdorfs Bockwindmühle und Magdalenenfriedhof
Neue Ausstellung im Stadtmuseum vom 3. September bis 29. Oktober
Unter dem Titel „Burgdorfer Schätze: Bockwindmühle und Magdalenenfriedhof“ präsentieren der VVV, der Förderverein Stadtmuseum, der Verein für Kunst und Kultur in Burgdorf (VKK) sowie die Stadt Burgdorf eine neue Ausstellung. Im Zeitraum vom 3. September 2023 bis zum 29. Oktober 2023 im Stadtmuseum (Schmiedestr. 6).
Unterstützt wird die Ausstellung durch die Stadtsparkasse Burgdorf und die Region Hannover.
Die Ausstellung ist sonntags von 14:00 bis 17:00 Uhr zugänglich.
Während des Stadtfestes Oktobermarkt gelten besondere Öffnungszeiten wie folgt:
Freitag, 29. September 2023, öffnet die Ausstellung von 16:00 bis 20:00 Uhr,
Samstag, 30. September 2023, von 14:00 bis 20:00 Uhr und
Sonntag, 1. Oktober 2023, von 11:00 bis 19:00 Uhr.
Ein vielfältiges Begleitprogramm für Kinder und Erwachsene ergänzt das Angebot, dessen Themen auch auf der Homepage www.vvvburgdorf.de eingesehen werden können.
Für Gruppenführungen unter der Woche steht die Telefonnummer 05136 – 1862 zur Vereinbarung von Terminen bereit.
Geschichte lebendig widerspiegeln
Die Organisation der Ausstellungsteile erfolgte durch die gleichnamigen VVV-Arbeitskreise „Bockwindmühle“ im Erdgeschoss und „Magdalenenfriedhof“ im Obergeschoss. Diese Arbeitskreise werden von Reiner Lukas bzw. Michael Raupach geleitet und wurden während der Zeit der Corona-Pandemie ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, zwei der bedeutendsten Kulturdenkmäler von Burgdorf wieder verstärkt ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Die Ausstellung präsentiert eine lebendige Darstellung der Geschichte der Mühle und des Friedhofs durch Fotos, Dokumente und Exponate. Diese zeigen, dass mit diesen kulturgeschichtlichen Relikten viele faszinierende Geschichten verbunden sind. Diese haben es verdient, vor dem Vergessen bewahrt zu werden.
Letzte erhaltene Windmühle
Die Sorgenser Mühle wurde 1686 an der Otzer Landstraße errichtet. Heute ist sie die einzige erhaltene Windmühle im Burgdorfer Stadtgebiet. Ihre markante Erscheinung prägt das umliegende Landschaftsbild und macht sie von allen Seiten aus sichtbar. Einst war sie zudem die letzte aktive Mühle im gesamten Altkreis Burgdorf. Bis zu ihrer Schließung im Jahr 1965 erfolgte das Mahlen mithilfe natürlicher Windkraft.
1980 erkannte die Bezirksregierung ihren historischen Wert an und stellte sie unter Denkmalschutz, um ihre Erhaltung zu gewährleisten. Im Jahr 1985 wurde die Mühle Eigentum der Stadt. Nach einer dreijährigen Phase intensiver Sanierungsarbeiten konnte sie in einem betriebsfähigen Zustand wiedereröffnet werden. Dieses restaurierte Stück lebendiger Geschichte vermittelt den Prozess »Vom Korn zum Brot« eindrucksvoll weiter.
Im Jahr 2021 übertrug die Stadt Burgdorf als Eigentümerin die Verantwortung an den VVV. Seitdem Organisiert der VVV den Deutschen Mühlentags sowie Führungen durch die Mühle.
Außerdem führte die Übertragung der Verantwortung zur Gründung eines neuen Arbeitskreises, der sich diesen Aufgaben annahm. Innerhalb der Ausstellung bietet dieser Arbeitskreis mehr als nur eine Rückblende auf die historische Entwicklung der Sorgenser Mühle. Er erweitert diese Darstellung durch einen umfassenden Überblick über sämtliche frühere Mühlen im Umfeld von Burgdorf.
Mit einer Vielzahl von Exponaten und informativen Texten zum Thema »Vom Korn zum Brot« veranschaulicht der Arbeitskreis nicht nur die generelle Entwicklung der deutschen Mühlentechnik. Sondern betont auch das eng verknüpfte Zusammenspiel zwischen Landwirtschaft, Mühlenbetrieb und Bäckereiwesen. Die sorgfältige Zusammenstellung dieses Materials wurde von Mitgliedern des Arbeitskreises übernommen. Darunter Christoph Adolph, Anke Gehrke, Jürgen Lange, Reiner Lukas, Peter Pfeiffenbring, Lutz, Petra und Roland Schubert sowie Rita Wünnecke und Günter Dehde.
Älteste Burgdorfer Begräbnisstätte
Der Magdalenenfriedhof ist die älteste erhaltene historische Begräbnisstätte in Burgdorf. Im Jahr 1584 eröffnete die Burgdorfer Kirchengemeinde diesen neuen Friedhof vor dem damaligen Preentor (heute: Bahnhofstraße), der bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts als zentraler Bestattungsort der Stadt diente. Von 1940 bis zur letzten Urnenbeisetzung im Jahr 2001 fanden hier nur noch vereinzelte Beerdigungen statt, und der Friedhof verlor durch den Bau einer Hochstraße im Jahr 1974 einen bedeutenden Teil seines Geländes.
Seit 1987 steht der Magdalenenfriedhof unter Denkmalschutz, um seine historische Bedeutung zu wahren. Ein weiterer Meilenstein in seiner Anerkennung folgte im Jahr 2021, als die UNESCO ihn als Teil des »immateriellen Kulturerbes« aufnahm.
Mehr als 630 Grabstellen
Die gegenwärtige historische Gräberanlage birgt mehr als 630 identifizierbare Grabstellen. Von diesen hat der VVV-Arbeitskreis Magdalenenfriedhof seit 2021 ein digitales Register erstellte. Bei ausreichender Datenbasis wurden auch Biografien der dort Beigesetzten verfasst. Viele von ihnen waren bedeutende Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben ihrer Zeit. Die Mitglieder des Arbeitskreises haben das Ziel, den Magdalenenfriedhof nicht nur als bewahrenswertes Zeugnis der historischen Bestattungskultur in einem ansprechenden Zustand zu erhalten. Sondern möchten ihn auch als lebendigen Ort für kulturelle Begegnungen gestalten.
Die Ausstellung ermöglicht einen informativen Einblick in die Geschichte des Friedhofs. Sie beleuchtet die vielfältigen Aktivitäten des Arbeitskreises und wirft erhellende Schlaglichter auf die historische Entwicklung des Bestattungswesens. Die Planung und Umsetzung dieser Ausstellung lag in den erfahrenen Händen von Karsten Desens, Doris Hahn, Jürgen Lange, Michael Pengel, Heike Philippi, Michael Polte, Michael Raupach, Heidrun Rickert, Martin Schlehuber, Brunhilde Schmidt und Matthias Schorr. Weitere Einblicke und Informationen sind auf der Homepage www.magdalenenfriedhof.de zu finden.
Quellen:
Foto(s): ©VVV-Burgdorf
Pressemeldung: VVV-Burgdorf
Anmerkung der Redaktion: Für bessere Lesbarkeit verzichten wir in unseren Beiträgen weitestgehend auf geschlechtergerechte Sprache. *Mehr dazu