Gewerkschafter vereint unter dem Motto »Ungebrochen solidarisch«
Foto: ©DGB-Lehrte/privat: Rathausplatz Lehrte
Maikundgebung in Lehrte ein voller Erfolg
Zur Maikundgebung auf dem Rathausplatz in Lehrte kamen mehr als 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um den Tag der Arbeit zu begehen. Bei Frühlingstemperaturen und Sonnenschein wurden Themen wie das Streikrecht, die Gesundheitsversorgung, die Industriepolitik und soziale Errungenschaften angesprochen. Die Gewerkschafter waren unter dem Motto »Ungebrochen solidarisch« vereint.
Pfarrer fordert mehr soziale Gerechtigkeit bei ökumenischer Andacht
Die Veranstaltung begann mit einer ökumenischen Andacht, gestaltet von Pfarrer Franz Kurth und Pastor Andreas Anke, bei der Pfarrer Kurth deutliche Worte zur Ungleichverteilung der Einkommen und Vermögen fand und mehr soziale Gerechtigkeit einforderte. Bunte Transparente zierten den Rathausplatz und trugen zur festlichen Atmosphäre bei. Der 1. Mai ist ein fester Bestandteil im Kalender der Lehrter Gewerkschafter.
DGB-Vorsitzender kritisiert Schließung des Lehrter Krankenhauses
Nach der Andacht eröffnete Reinhard Nold, der Vorsitzende des DGB-Kreis- und Ortsverbands, die Veranstaltung und sprach dabei auch die aktuelle Situation der Gesundheitsversorgung an. Insbesondere die mögliche Schließung des Lehrter Krankenhauses durch das Klinikum Region Hannover (KRH) sei für die Gewerkschafter vor Ort nicht akzeptabel, erklärte er. Ein Aufbau eines medizinischen Versorgungszentrums sei kein ausreichender Ersatz. Stattdessen müsse es mindestens ein regionales Gesundheitszentrum auf Grundlage des Niedersächsischen Krankenhausgesetzes geben. Nold forderte die KRH-Leitung auf, weitere Alternativen zu prüfen, da eine weitere Fehlentscheidung fatale Folgen für das KRH haben könnte. Trotz des hohen Kostendrucks dürfe die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung nicht vernachlässigt werden.
Gewerkschaftsjugend fordert bessere Ausbildungsbedingungen
Im Interview mit der Gewerkschaftsjugend äußerte sich Vincent Müller, Auszubildender bei Miele, zur Frage der Ausbildungsbedingungen. Er betonte die Bedeutung einer besseren Mobilität für Auszubildende und forderte bessere öffentliche Verkehrsanbindungen sowie bezahlbaren Wohnraum. „Um eine gute Ausbildung zu ermöglichen, müssen diese Bedingungen gegeben sein“, so Müller.
Bürgermeister unterstützt Erhalt des Lehrter Krankenhauses und fordert finanzielle Unterstützung der Kommunen
Bürgermeister Frank Prüße (CDU) unterstützte ebenfalls den Erhalt des Lehrter Krankenhauses und setzte sich auch für eine bessere finanzielle Unterstützung der Kommunen durch den Bund ein. Prüße betonte, dass die Kommunen in der Lage sein sollten, ihre Beschlüsse umzusetzen, insbesondere bei der Schaffung von Flüchtlingsunterkünften, Kitaplätzen, Ganztagsbetreuung in Grundschulen sowie bei der Energie- und Verkehrswende.
Musik und Unterhaltung bei der Kundgebung
Foto: ©DGB-Lehrte/privat: Die jungen Akrobatinnen des MTV Ilten
Vor dem Auftritt des SPD-Bundesvorsitzenden Lars Klingbeil sorgten Musiker Christian Prescher und die Showgruppe »Acrophobia« des MTV Ilten für Unterhaltung der über 700 Besucher auf dem Rathausplatz.
SPD-Bundesvorsitzender betont Bedeutung des Streikrechts und fordert weitere Maßnahmen für soziale Gerechtigkeit
In seinem Statement widersprach Klingbeil den Bemühungen von Arbeitgeberverbänden, das Streikrecht für bestimmte Branchen zu beschränken und betonte, dass die SPD niemals eine Einschränkung des Streikrechts zulassen werde. Er prognostizierte, dass der Wandel der Gesellschaft, einschließlich der Energie-, Wärme- und Verkehrswende, eine Herausforderung für alle darstellen werde und dass die Gewerkschaften eine wichtige Rolle dabei spielen werden. Um den Wandel zu bewältigen, sei gegenseitige Unterstützung unerlässlich, was das Motto der diesjährigen Mai-Kundgebungen, »ungebrochen solidarisch«, verdeutliche. In diesem Zusammenhang hob er hervor, dass Entscheidungen wie die Erhöhung des Mindestlohns, die Einführung des Bürgergelds und die Ausweitung des Wohngeldes richtig und wichtig gewesen seien, jedoch noch weitere Maßnahmen ergriffen werden müssten. Konkret forderte er die Einführung der Kindersicherung.
Festliche Atmosphäre und Aktivitäten für Kinder und Erwachsene
Die Kundgebungsteilnehmer konnten während der Veranstaltung nicht nur den Reden lauschen, sondern auch den Gesang von Christian Prescher genießen. Es gab Kaffee, Kuchen, Bier und Bratwürstchen, während die Kinder an einem Spielparcours teilnehmen konnten, der verschiedene Aktivitäten wie Eierlaufen, Sackhüpfen, Erbsenschlagen, Bilderausmalen und Torwandschießen umfasste.
Zudem gab es eine Vorführung von jungen Akrobatinnen des MTV und zahlreiche Informationsstände, an denen sich die Teilnehmer informieren konnten.
Das Fest war insgesamt sehr gut besucht und ein voller Erfolg.
Quellen:
Foto(s): ©DGB-Lehrte/privat
Pressemeldung: DGB-Lehrte