Update zur Neugestaltung der städtischen Baumbeete
Herausforderungen und Fortschritte –
Stand der Neugestaltung der Baumbeete in Ilten
Die Baumscheiben in den Neubaugebieten Kälberanger und Kleewiese wurden 2010 und 2012 mit Feldahornen bepflanzt und zum Schutz vor Verdunstung und Verkrauten mit Schotter abgedeckt.
Schotter reflektiert jedoch die Sonneneinstrahlung und die Bäume sind damit größerer Hitzeeinwirkung ausgesetzt.
Um diesen Effekt zu mildern, wurde eine Gartenbaufirma beauftragt, den Schotter und das darunter liegende Vlies zu entfernen, sowie eine dünne Bodenschicht aufzutragen und eine Blühmischung einzusäen.
Somit wird mehr lebendiges Grün und damit auch ein wirksamer Verdunstungsschutz für die Baumbeete geschaffen. Dies Verfahren vergrößert außerdem die wasserdurchlässigen Flächen und sorgt zukünftig für eine größere Artenvielfalt an Flora und Fauna in den Wohnstraßen. Damit geht die Stadt mit gutem Beispiel voran, geschotterte Flächen wieder in ökologisch hochwertigere kleine Wiesenflächen umzugestalten.
Rückschläge und Planänderungen
Bewässerungsprobleme im Sommer
Die Arbeiten zur Umgestaltung wurden Anfang Juni 2022 begonnen. Vom Zeitpunkt der Aussaat an und in den darauffolgenden Monaten fiel jedoch so gut wie kein Regen.
Um die Saat zum Keimen und Wachsen zu bringen, müssen die Saaten jedoch für etwa 4–6 Wochen dauerhaft feucht gehalten werden, damit sie nicht durch Austrocknung absterben. Das war jedoch von der beauftragten Firma wegen Personalmangels nicht zu leisten. Deshalb wurde die Bewässerung im Juli 2022 eingestellt.
Geduld ist gefragt
Die Entwicklungszeit der zukünftigen Blühflächen
Ein erneuter Versuch 2023 mit zahlreichen Bewässerungsgängen ab Ende Mai wurde Mitte Juli aufgegeben. Mit der Firma wurde nun vereinbart, dass im Herbst 2023 erneut eine Einsaat erfolgen soll. Diesmal mit einer salzverträglichen Bankett-Mischung mit 50 % Blumen und 50 % Gräsern. Auch in der Hoffnung, dass dann eine regenreichere Zeit beginnt, und ein unablässiges Wässern nicht nötig sein wird.
Wenn die Saat aufgeht, ist bei den zukünftigen Blühflächen ebenso Geduld gefragt.
Die Samen entwickeln sich zum Teil erst im Laufe von drei Jahren. Solange kann es dauern, bis die Flächen zu dichten, kleinen Blühwiesen herangewachsen sein werden.
Die Größe der 67 Baumbeete beträgt jeweils zwischen 4 m² und 6 m². Die begrünten Flächen sollen dann maximal 2–3 x pro Jahr gemäht werden.
Schneller Start für die Einsaat
Die Rolle der Roggentrespe
Natur können wir nicht beeinflussen, auf den Beeten können wir jedoch für einen besseren Start der Einsaat sorgen.
Damit der Aufwuchs gelingt, wird zugleich mit der neuen Blühmischung ein Roggentrespe, ein Gras als sogenannter Schnellbegrüner ausgesät. Dieses Gras (botanisch: Bromus secalinus) keimt und begrünt die Fläche rascher als das übrige Saatgut. Die Roggentrespe schafft damit ein Wachstums-begünstigendes Mikroklima für die anschließend keimenden Blühpflanzen und anderen Gräser.
Es ist einjährig und wird dem gewünschten Saatgut in den kommenden Jahren keine Konkurrenz machen.
Die neue Blühmischung enthält bekannte, heimische Wiesenblumen bzw. Kräuter wie Schafgarbe, Wiesenflockenblume, Wegwarte und Wiesen-Margerite. Für besondere Farbtupfer sorgen Lichtnelken, Klatschmohn und Echtes Johanniskraut in pink, rot und gelb.
Dieses Mal wird die Einsaat hoffentlich gelingen und in den nächsten Jahren zu einem artenreicheren Bewuchs und zu einem fröhlicheren Straßenbild beitragen.
Quellen:
Foto(s): © Stadt Sehnde
Pressemeldung: Stadt Sehnde