Von: Erika Venne
Viele Symptome, eine Ursache – Neue Erkenntnisse zur Hormontherapie
Stimmt es, dass immer mehr Menschen gesundheitliche Beschwerden haben, weil ihnen Hormone fehlen? Ist es wahr, dass es mehr Patientinnen und Patienten gibt, die über die neue, schonende Hormontherapie informiert sind als Ärztinnen und Ärzte?
Diesen Fragen geht die Berliner Gesundheitswissenschaftlerin Astrid Müller in ihrem neuen Sachbuch »Hormonchaos. Viele Symptome eine Ursache« nach.
Anhand der Geschichten von betroffenen Frauen und Männern und ihrer eigenen Krankengeschichte gibt die Autorin Antworten.
Hormonchaos: Wenn die Botenstoffe außer Kontrolle geraten
Das Buch von Astrid Müller verdeutlicht eindrucksvoll, welches Hormonchaos entstehen kann, wenn unsere Botenstoffe nicht im Gleichgewicht sind. Basierend auf ihren eigenen Erfahrungen erläutert sie die zahlreichen Ausprägungen von Hormonmangel und betont, dass unbehandelter Mangel langfristig zu Krankheiten führen kann.
In Deutschland nehmen hormonell bedingte Krankheiten, sogar bei Kindern, stetig zu und wenn lediglich die Symptome behandelt werden – beispielsweise mit Psychopharmaka, Schmerzmitteln, Schlaftabletten, Kortison und Entzündungshemmern – können diese Eskalationen hervorrufen, warnt die Autorin. Das Hormonchaos kann viele verschiedene Symptome verursachen und sollte als weitläufig unterschätztes medizinisches Thema sensibilisieren.
Im Buch werden Volkskrankheiten wie chronische Erschöpfung, Schlafstörungen, Entzündungen, Schmerzen, Reizdarm, Depressionen, Infektanfälligkeit, PMS sowie Autoimmunerkrankungen genannt. Die Einleitung des Buches wird von einer selbst betroffenen Diabetologin geliefert, während ein weiterer Hormonexperte und Facharzt die medizinischen Hintergründe erläutert.
Hormonmangel und Störfaktoren: Die Gefahren für unsere Gesundheit
Der Hormonexperte und Facharzt beantwortet die zu Beginn des Beitrages gestellten Fragen eindeutig mit »Ja«.
Im Buch von Astrid Müller erfahren wir, welche weitreichenden Auswirkungen ein Hormonmangel hat und wie Störfaktoren unsere Hormongesundheit gefährden können.
Neben genetischen Faktoren und einer hektischen und selbst ausbeuterischen Lebensweise können täglicher Stress, kritische Lebensereignisse und altersbedingte hormonelle Veränderungen unsere Hormonbalance beeinflussen.
Es gibt jedoch auch viele hormonell wirksame Substanzen, wie endokrine Disruptoren in Verpackungen von Kosmetika und Lebensmitteln, Farben und Lacken, Feinstaub und nicht zuletzt Verhütungsmitteln, die das Gleichgewicht unserer Hormone beeinträchtigen können.
Das medizinische Kapitel des Beitrags ist überzeugend und verstörend zugleich.
Die Geschichten der Betroffenen sind mitreißend, gefühlvoll und unterhaltsam und bieten Identifikationspotenzial für die Leserinnen und Leser, indem sie einen Ausweg aus dem hormonellen Chaos aufzeigen.
Quellen:
Foto(s): ©Astrid Müller
Buchvorstellung geschrieben von Erika Venne